Trivium – In the Court of the Dragon

Album Nummer 10 und es scheint als hätten Trivium mit den beiden Vorgängern wirklich zu ihrem ureigenen Sound gefunden. Das ist im Grunde nicht weiter bemerkenswert. Da aber in der Vergangenheit mit jedem neuen Album auch ein weitgehend neuer Sound präsentiert wurde ist es doch zumindest auf den ersten Blick etwas ungewohnt. Was „In the Court of the Dragon“ aber zum bisher mitreißendsten Werk der Bandgeschichte macht ist die Tatsache, dass die Scheibe ausschließlich Hits enthält. Egal ob sich Hooks der Marke „Feast of Fire“ sofort im Langzeitgedächtnis einnisten oder ob ein Stück wie „In the Shadow of the Abattoir“ gekonnt zwischen Knüppelorgie und hymnischem Refrain pendelt, Trivium verstehen es jeden Song mit einer Fülle an Details zu versehen, ohne die Musik zu überladen. Bestes Beispiel ist „A Sword over Damocles“. Diese Riffs animieren nicht nur zu Hochleistungsnackentraining, auch das Songwriting ist bis ins letzte Detail ausgearbeitet (diese Gitarren!). Ganz allgemein muss außerdem erwähnt werden, dass Matt Heafy diesmal vor allem in puncto Klargesang seine bisher mitreißendste Vorstellung abliefert, was Songs wie „No Way back just throught“ zu echten Hymnen macht. Insgesamt schaffen es Trivium mit ihrem zehnten Album die Balance zwischen technischem Anspruch, Brutalität und den wohl eingängigsten Momenten der Bandgeschichte wie nie zuvor in zwingende Songs zu verpacken. Ganz groß: „A Crisis for Revelation“. Mit dem Groove Monster „The Phalanx“ findet „In the Court of the Dragon“ dann seinen fulminanten Abschluss. Dass gerade dieser Song mit die prägnantesten Wendungen im Songwriting hat und durch eine vielschichtige Atmosphäre überzeugt, zeigt außerdem dass Trivium ein geschicktes Händchen für Dramaturgie haben und es verstehen ihre Musik perfekt zu inszenieren. Ganz stark!

Dominik Maier