Parkway Drive – Darker Still

Die Boys aus Byron Bay haben über die Jahre eine bemerkenswerte Entwicklung hingelegt. Bis „Atlas“, das auch heute noch eines DER Referenzwerke in Sachen hartem Metalcore darstellt, wurde die Mischung aus Breakdowns und Eingängigkeit beständig verfeinert. „Ire“ markierte dann dahingehend eine Neuausrichtung, als dass sich Parkway Drive an größere Melodien und, wenn man so will, Stadionkompatibilität herantrauten. Der Nachfolger „Reverence“ katapultierte die Band schließlich auf die Headliner-Slots der ganz großen Festivals wie z.B. dem Wacken Open Air. Mit „Darker Still“ bauen die Musiker ihren seit spätestens 2018 eingeschlagenen Weg jetzt mehr als jemals zuvor in Richtung Hymne aus. Dabei wirkt das neue Werk insgesamt deutlich düsterer als seine Vorgänger, was natürlich auch den Umständen der jüngsten Vergangenheit geschuldet ist. Aber den Kopf in den Sand zu stecken war noch nie eine Option für Winston McCall und Co. Vielmehr klingen Parkway Drive aktuell fokussierter denn je. Ja, „Darker Still“ wirkt reflektierter als vieles in der Vergangenheit, aber die Musiker ziehen aus dieser Reflektion emotionale und musikalische Stärke, wie u.a. der balladeske Titeltrack mit Nachdruck beweist. Dank Streichern und Winstons Pfeif-Einlagen weckt der Song anfangs sogar Assoziationen zu einem klassischen Westernfilm, auch wenn die komplexe Emotionalität eher im akustischen Blockbuster-Format daher kommt. Dass speziell Winston McCall über die Jahre hinweg eine immer charismatischere Entwicklung vollzogen hat, zeigt er u.a. auch in „If a god can bleed“, bei dem er sich überwiegend rap-artig über einem klavierbetonten und melancholischen Klangfundament bewegt. Dieser emotionalen Tiefe stehen aber auch Hardcore-Granaten wie „Soul Bleach“ oder das alles in Grund und Boden stampfende „Like Napalm“ gegenüber. Und auch die überlebensgroße Hymne „Land of the Lost“ ist kein bloßes Bedienen von Massenkompatibilität, sondern führt vielmehr auf einen energisch-intensiven Höhepunkt hin: „Fury be my Victory!“ brüllt Winston McCall im wuchtigen Finale „From the Heart of the Darkness“. Wenn das keine Ansage für die Zukunft ist!
Dominik Maier
Hallo Dominik, dem ist nichts hinzuzufügen. Parkway Drive sind eine eigene Liga, hart, laut und dennoch eingängig…immer noch in guter Erinnerung…Wacken 2019….ein Monsterkonzert….Rock on