Kunst und speziell Musik in all ihren Formen will etwas erreichen. Der Künstler will mit seinem Schaffen eine Reaktion beim Konsumenten hervorrufen. Diese Reaktionen können beispielsweise dazu führen, dass Menschen sich mit sich selbst beschäftigen oder aber Gleichgesinnte suchen. So unterschiedlich die Menschen sind, so unterschiedlich sind ihre Reaktionen und Vorlieben. Aber ernst gemeinte Kunst lässt niemanden kalt. Die hier vorhandenen Texte beschäftigen sich maßgeblich mit diesen Reaktionen und Phänomenen die dadurch entstehen können.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XVII
Blindflug und Trott
Es ist doch irgendwie erstaunlich und erschreckend zugleich, wie sich innerhalb der doch relativen kurzen Zeit von zwei Jahren so viele Themen wie offensichtlich nie zuvor finden konnten an denen sich die Gesellschaft aufreibt. Was mit Corona und der Debatte um Gesundheit, Freiheit und Selbstbestimmung anfing hat sich in nur wenigen Wochen zu einem ganz anderen Feind/Freund-Szenario entwickelt. Aufgrund der aktuellen Situation in der Ukraine ist es auf einmal wieder en vouge sich gegen Russland zu stellen. Was vorher die zwanghafte Solidarität mit einer vermeintlich vulnerablen Gruppe unserer Gesellschaft war, ist binnen kürzester Zeit zu einem ähnlich reflexhaften und damit kaum wirklich fundierten Solidaritätsbekundungsmarathon mit der Ukraine geworden. Die Krux dabei ist, dass die wenigsten Stimmen wirklich sachlich nachprüfbare Argumente zu diesem Thema liefern. Viele Diskussionen stützen sich auf Spekulation und vermeintliche Fakten, die so wie sie präsentiert werden kaum plausibel nachzuprüfen sind. Hinzu kommt, dass sich ein Großteil der von Politik und Medien präsentierten Fakten zur Ukraine/Russland-Thematik (ähnlich wie zuvor bei Corona) nicht durch zweifelsfreie Quellen belegen lässt. Einem Gros der medialen Berichterstatter scheint das Prüfen von Quellen und noch wichtiger, die transparente Darlegung dieser Quellen aber egal zu sein. Das widerspricht jeglichem journalistischen Ethos und hat mit der vielgerühmten Neutralität der Medien nichts mehr zu tun. Dass sich diese Thematik zudem auch in Nischenmedien und Szeneblättern findet ist einerseits legitim, dass sich hier über weite Strecken aber eine ähnlich unreflektierte Berichterstattung abzeichnet ist dagegen ein Armutszeugnis für die Journaille allgemein.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XVI
Toleranzverlust?
Aktuell stößt man nahezu überall auf das sogenannte „3G-Modell“. Unter der Prämisse „Geimpft, Genesen, Getestet“ soll der Zutritt zu öffentlichen Einrichtungen oder auch dem kulturellen Angebot wieder möglich sein. Manche Städte setzen sogar auf ein „2G-Modell“ das auch von Genesenen einen Corona-Test verlangt. Aber steht diese Art der Vorselektion von Besuchern nicht im krassen Gegensatz dazu was Kunst und Kultur in ihrem Kern ausmacht. Kunst will doch aufklären, zum denken anregen und die Menschen zusammenbringen. Kulturelle Angebote wie Konzerte oder Ausstellungen sollen verbinden und einen sicheren Raum für die Besucher schaffen. Und ganz wichtig: Kunst hat sich doch seit jeher als Gegenpol zu einer dogmatischen Führung verstanden. Das übergreifende Motto von fast allen Kunstschaffenden und Kulturveranstaltungen hieß doch immer „Toleranz statt Ausgrenzung“. Hat ein Teil der Kunstszene also seine ursprünglichen Ideale vergessen oder sind die Menschen in derart panischer Angst vor dem Coronavirus, dass sie sich deshalb bereitwillig von außen auferlegten Dogmen unterwerfen? Auf diese Fragen gibt es wahrscheinlich mehr als eine Antwort. Betrachtet man aber den Ursprung dieser Entwicklung, kommt man früher oder später unweigerlich zu einer, wie auch immer-gearteten, persönlichen Angst vor etwas nicht Greifbarem, die augenscheinlich jede Rationalität ausgelöscht hat. Denn die (behauptete und nur teilweise bewiesene) Existenz diverser Varianten zeigt doch eigentlich nur, dass sich das Virus an die natürlichen Gegebenheiten anpasst. Was wiederum bedeuten würde, dass es immer weniger ansteckend und damit immer weniger gefährlich wird (den Vergleich mit der saisonalen Influenza-Grippe spare ich mir hier mal…).
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XV
Coronanot = Kulturtod?
Die Corona-Krise zeigt einmal mehr, dass Kunst und Kultur bei den Entscheidungsträgern in der Politik absolute Nebensache sind. Dabei brüsten sich gerade diese Entscheidungsträger unseres Landes in krisenfreien Zeiten mit dem kulturellen Angebot das in Deutschland immer noch als einzigartig gilt. Zu dieser Kultur gehören aber nicht nur „elitäre“ Veranstaltungen wie die Wagner-Festspiele oder diverse Inszenierungen an der Bayrischen Staatsoper, nein-auch Kleinkunstbühnen oder eben Live-Clubs und große Musikfestivals sind Teil dieser Kulturlandschaft. Diese Vielfalt hat die deutsche Kultur doch seit jeher ausgezeichnet und ein Stück weit einzigartig gemacht. Dass jetzt im Angesicht einer Krise genau dieser Marktsektor beinahe komplett außer Acht gelassen wird und als „nicht systemrelevant“ bezeichnet, sogar abgekanzelt wird ist schlichtweg beschämend. Nicht nur weil Millionen von Menschen dadurch zusätzlich an Stabilität verlieren, sondern auch weil es zeigt, dass sich die großen politischen Entscheidungsträger kaum um die eigenen Worte und vor allem die Auswirkungen der eigenen Entscheidungen auf die Gesellschaft kümmern. Eine Gesellschaft der die Kultur und die kulturelle Vielfalt entzogen wird verliert ihre Seele und verkommt zu einem Trottsystem, das ohne Herz regiert wird. Vor dem Hintergrund dieser Geschehnisse ist es auch verwunderlich, dass sich die betroffenen Branchen bisher erstaunlich zahm und zurückhaltend verhalten. Gerade im Bezug auf die für sie weitreichenden Einschnitte, die von der Politik beschlossen wurden und werden.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XIV
Freibrief zur Flucht
Die Aussage, dass Kunst immer etwas transportieren muss, der Künstler also „etwas zu sagen“ haben muss ist zwar korrekt, aber das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sich diese Inhalte auf gesellschaftlich relevante Themen beziehen müssen. Im Gegenteil: Um der Kunst ihren Freiraum zu lassen darf und muss es auch möglich sein sie als purste Form von Eskapismus auszuleben. Jeder will und muss in bestimmten Momenten vor den Eindrücken der unmittelbaren Realität fliehen. Das ist nur menschlich, es offenbart aber auch eine tiefsitzende Krux unserer Existenz. Einerseits stellen wir einen gewissen Anspruch an die Dinge mit denen wir uns umgeben, die wir konsumieren. Andererseits wollen wir uns den Anforderungen und Erlebnissen des Alltags entziehen, manchmal regelrecht ausbrechen. Aber auch das ist zutiefst menschlich und beweist nur das der Mensch an sich genauso komplex ist wie die Dinge die er erschaffen kann.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XIII
Das Dilemma der Kunst
Ist Kunst wirklich frei von gesellschaftlichen Zwängen? Oder bedingen nicht gerade die Zwänge, die Normen unserer Gesellschaft und des Lebens allgemein den künstlerischen Ausdruck? Per Definition will Kunst immer etwas verkünden. Wenn das so ist, dann sollte der Künstler dahinter aber auch wirklich etwas zu sagen haben, d.h. sich zu gesellschaftlich relevanten Themen äußern, denn nur dann werden ihm Menschen zuhören. Das persönliche Anliegen des Einzelnen muss sich also bis zu einem gewissen Grad dem Interesse vieler unterordnen. Andersherum könnte man aber auch argumentieren, dass gerade der Versuch sich frei zu machen vom Verständnis der breiten Masse ein Akt künstlerischen Ausdrucks ist. Denn diese „Unangepasstheit“ macht den Schöpfer und sein Werk interessant. Sowohl für diejenigen die seine Intention und die daraus resultierende Kunst verstehen und begreifen, als auch für diejenigen die eben keinen Zugang dazu finden. Letztere werden gerade deswegen vielleicht von dem jeweiligen Werk fasziniert sein. Denn das Unbekannte, das „nicht fassbare“ macht oft erstmal neugierig. Wenn das der Fall ist, könnte aber nicht auch der menschliche Drang nach Neuem als eine gewisse Art von Zwang verstanden werden? Das würde die Eingangsfrage ein Stück weit relativieren…Ein Dilemma.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XII
Muss sich Kunst erklären?
Muss Kunst verständlich sein? Oder provokant gefragt: Will Kunst überhaupt verstanden werden? Sicher will jeder Kunstschaffende auch eine irgendwie geartete Botschaft in die Welt hinaus tragen. Aber ist es förderlich wenn jeder Konsument sofort versteht was mit der Kunst gemeint ist? Lebt gute Kunst nicht auch ein Stück weit davon, dass sie polarisiert und eben nicht sofort verständlich ist? Klar, manchmal ist es ein sehr schmaler Grat auf dem sich Künstler bewegen und auf diesem kann es auch zu Missverständnissen auf Seiten der Konsumenten kommen. Aber gerade dann ergibt sich doch die Möglichkeit für einen Diskurs. Der Austausch von gegensätzlichen Meinungen und Ansichten kann sogar sehr fruchtbar sein. Für den Künstler, aber eben auch für denjenigen der die Kunst hinterfragt. Wenn aber der Zwang entsteht ein künstlerisches Werk von vornherein zu erklären und zu bewerten, dann verfehlt die Kunst ihre eigentliche Aufgabe. Nämlich eine Basis für Gespräche zu schaffen, die beide Seiten im besten Fall näher zueinander bringen und im ungünstigsten Fall für einen fruchtbaren Meinungsaustausch sorgen.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik XI
(Un)Sinn?
Der Shutdown ist da. Das öffentliche Leben ist fast tot und schon mit inkrafttreten der Maßnahmen kamen die nächsten Fragen auf: Wie lange wird die Sperre anhalten? Wie lange lässt sie sich ohne größere Widerstände aus der Bevölkerung aufrechterhalten? Was sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen? Und immer wieder kreist man um zwei zentrale Punkte: Sind diese tiefen Einschnitte in das öffentliche Leben gerechtfertigt? Und vor allem: Wie wird es danach weitergehen? Werden wir wieder ähnlich frei leben können wie vor Corona? Bezogen auf die Musik- und Kunstszene stellen sich Fragen wie: Werden kleinere kulturelle Einrichtungen wie Konzertclubs o.ä. überleben? Oder wird ihnen hier gerade massiv das Wasser abgegraben? Klar, die Sicherheit der Bevölkerung ist wichtig und diese zu gewährleisten ist zentrale Aufgabe der Politik. Aber bis zu welchem Grad vertragen sich Sicherheit und die Beschneidung der Persönlichkeitsrechte jedes Einzelnen? Wir leben in einer Demokratie und damit brüsten wir uns auch als politisches Land. Inwieweit sind aber die gegenwärtigen Maßnahmen mit den freiheitlich-demokratischen Grundrechten auf denen unser Staat aufgebaut ist vereinbar? Nicht falsch verstehen, dass gewisse Maßnahmen ergriffen werden mussten war und ist nach wie vor klar, aber stehen die Ausmaße der „Pandemie“ wirklich mit den getroffenen Entscheidungen und Maßnahmen in Relation? Denn der von manchen befürchtete große Crash ist nach wie nicht abzusehen. Sowohl in der Gesellschaft als auch im Gesundheitswesen etc. Man wird wohl die nächsten Wochen und Monate genau verfolgen und beobachten müssen wie die Auswirkungen letztendlich ausfallen, denn momentan sind die Folgen für die Gesellschaft und ihr Funktionieren nur schwer einzuschätzen.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik X
Panikmache?
Corona wird momentan als Feind Nummer eins unserer Gesellschaft angesehen. Das öffentliche Leben kommt zwar noch nicht komplett zum erliegen, doch genau das wird von den Regierenden gefordert. Im Bezug auf die Musikszene bedeutet das momentan eine massive Welle an Konzertabsagen. Bands verschieben ganze Tourneen oder lassen sie gleich ausfallen, aus Angst vor dem Virus. Diese Angst ist einerseits berechtigt und verständlich, andererseits wird sowohl die mediale Berichterstattung als auch der tägliche Umgang der Bürger mit dem Virus immer mehr zur Hysterie. Wozu soll eine solche Panik führen? Ein offensichtlicher Nutzen aus dem ausschlachten der Thematik ist einfach nicht erkennbar. Und sind nicht gerade gesellschaftliche Ereignisse und öffentliche Veranstaltungen ein Zeichen unserer zivilisierten Gesellschaft? Sollte man nicht eher die, zweifellos vorhandene, Risikogruppe besonders sensibilisieren, anstatt mit konstanten Hiobsbotschaften die Massen in Panik zu versetzen? Der Industrie allgemein und der Unterhaltungsindustrie im speziellen kann damit nur geschadet werden. Denn wo keine öffentlichen Veranstaltungen wie Konzerte oder Messen, da keine Fans/Besucher, ergo auch keine Einnahmen.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik IX
Kunst, Freiheit & Verantwortlichkeit
Sollten Künstler sich politisch äußern? Oder könnten sie dadurch ihre Fans zu sehr beeinflussen? Ein Künstler ist zunächst einmal Meinungsmacher, d.h. er kommuniziert seine Ansichten zu bestimmten Themen nach außen, ergo an die Öffentlichkeit. Daran ist grundsätzlich nichts auszusetzen, im Gegenteil: Es stellt unter Beweis, dass das Recht auf freie Meinungsäußerung nach wie vor besteht, genutzt werden darf/kann und wird. Problematisch wird es, wenn die Äußerungen und ggf. Handlungen eines Künstlers nicht hinterfragt werden und blind für bare Münze genommen werden. Gerade in der heutigen Zeit sollten die Konsumenten und Fans von Musik aber auch von Kunst generell in der Lage sein sich über die Hintergründe und Zusammenhänge von Aussagen und Taten eines Künstlers zu informieren. Sie sollten sich sogar zwingend ein eigenes Bild der Kunst und des Künstlers machen um für sich selbst einzuordnen wie der Betreffende zu gewissen Themen (wie z.B. Politik, Mediennutzung etc.) steht. Nur dadurch können Künstler transparent wahrgenommen werden und nur dadurch kann ein Konsument erkennen auf was er sich einlässt.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik VIII
Mp3 vs. Vinyl
In der allgemeinen Musiklandschaft zeichnen sich seit längerem zwei Trends ab. Einerseits die Kombination der klassischen CD mit einer zusätzlichen Mp3-Version des entsprechenden Albums, andererseits die Rückbesinnung auf das „klassische“ Vinyl-Format. Betrachtet man im Zuge dessen den aktuellen Zeitgeist macht beides Sinn. Aufgrund der fortgeschrittenen Digitalisierung der Medien konsumiert ein Teil der Hörer vermehrt über Handy, Mp3-Player o.ä. Demnach sind digitale Versionen der Musik naheliegend. Doch als Gegenbewegung dazu lebt seit einiger Zeit ein verstärkter Trend in Richtung Schallplatte wieder auf. In einigen Musikrichtungen veröffentlichen die Künstler zusätzlich zur herkömmlichen CD auch wieder LPs. Ein Vorteil der LP ist sicherlich das bessere Klangerlebnis, allerdings liegt hier zugleich der Nachteil. Denn ohne einen Plattenspieler kann Vinyl nicht abgespielt werden. Ein Großteil der breiten Masse besitzt vermutlich keinen solchen, denn es entspricht nicht dem allgemeinen Zeitgeist, in dem jede Art von Konsum immer schneller wird. Das spricht für das Mp3-Format. Es ist einfach zu erhalten, leicht zu überspielen und auf fast allen mobilen Geräten abspielbar. Der Nachteil ist das verminderte Klangerlebnis. Eine komprimierte Version einer Datei kann einfach nicht der Originalqualität entsprechen. Da man das allerdings meist nur über einen direkten Vergleich und mit qualitativ hochwertigen Wiedergabegeräten wirklich bemerken kann, ist eine Bewertung des jeweiligen Formats vermutlich überflüssig, denn letztendlich hat der Hörer immer die Wahl zwischen den verschiedenen Formaten.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik VII
Von Kunst und ihrem Recht auf Entwicklung
Künstler verändern sich wie jeder Mensch und mit dieser natürlichen Veränderung wird auch die Kunst anders. Nüchtern betrachtet ist das ganz logisch und nachvollziehbar. Und doch werden bei jeder Veränderung die ein Künstler vollzieht Stimmen laut, die diesen Prozess und sein Ergebnis oft sofort verteufeln und sich die „alte“ Art des Künstlers zurückwünschen (ohne die neue Ausrichtung der Kunst oder genauere Hintergründe zu kennen). Doch diese „Vorwürfe“ sind einerseits verblendet (denn jeder Mensch verändert sich im Lauf der Zeit, keiner bleibt immer am selben Punkt im Leben stehen) und andererseits ignorant, denn sie sprechen dem Künstler (und somit auch dem Menschen hinter der Kunst) jegliches Recht auf persönliche Entwicklung ab. Kunst sollte nicht geschaffen werden damit sie anderen gefällt, sondern Kunst sollte eine ehrliche Ausdrucksweise des eigenen Seelenlebens sein (zumindest ehrliche, ernst gemeinte Kunst).Vor diesem Standpunkt wäre es doch vermessen als „Konsument“ ein Produkt schlecht zu machen nur weil es nicht dem eigenen persönlichen Geschmack entspricht. Kunst darf und soll polarisieren, aber deshalb sollte man sie bzw. den Künstler dahinter nicht verteufeln, sondern wenigstens in die Akzeptanz gehen und sich, im besten Fall, vielleicht sogar trotzdem darauf einlassen. Wer weiß was dadurch bei einem selbst ausgelöst werden kann.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik VI
Die Lautstärke des Lebens – Das Lebensgefühl Rock
Hard Rock, Heavy Metal…In den Ohren des Einen ohrenbetäubender Krach, für den Anderen ein Lebensinhalt. Doch warum? Dass der Mensch auf der Suche nach Gleichgesinnten ist, ist kein Geheimnis. Wir alle wollen uns mit Menschen umgeben die uns verstehen und die unsere Interessen mit uns teilen. In allen Formen der Rockmusik finden sich Fans zusammen um gemeinsam ein Lebensgefühl zu teilen. Denn für Freunde harter und weniger harter Gitarrenmusik liegen hier ihre eigenen Emotionen versteckt. All die Zwänge und Regeln, die der „normale“ Alltag mit sich bringen kann, werden mit nur einem Ton oder Lied abgelegt. Der Hörer kann in der Musik frei sein. Er kann seine eigene Wahrheit leben und ist frei von jeglichen Dogmen unserer Gesellschaft. Natürlich bleibt es immer noch „nur“ Musik, doch diese kann für ihre Fans eine Pause von der Schnelllebigkeit der heutigen Zeit sein. Denn lässt man sich auf die Musik ein, können die eigenen Gedanken fokussiert werden, oder sie verlieren sich in den Klängen der Lieder und es finden sich neue Perspektiven.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik V
Freiheit unter freiem Himmel – Von Festivalfreuden und Begegnungen
Faszination Musikfestival. Was ist das? Worin besteht der Reiz über mehrere Tage hinweg, unter ständiger Beschallung auf einem Acker zu campen? Lässt man die Möglichkeit des Exzesses in allerlei Genussmitteln mal außen vor, so kann man bei einem Festivalbesuch einiges entdecken. Abgesehen von den Konzerten wären da noch Nebenattraktionen wie Szenemärkte auf denen man allerlei Accessoires kaufen kann, oder einfach das Beisammensein unter Gleichgesinnten. Auch die Nähe zwischen Künstler und Fan spielt eine Rolle. Auf einem Open Air Festival sind Musiker und Fans meist nicht weit voneinander getrennt. Die Künstler können über den Campground streifen und mit ihren Fans leichter ins Gespräch kommen als bei einer Clubshow. Diese Nähe kann für beide Seiten ein Grund sein Festivals zu besuchen bzw. zu bespielen. Bei größeren Festivals ist es für Fans ein bisschen wie Weihnachten, alle Jahre wieder die Vorfreude, dann die Freude und Eskalation auf dem Festival, am Ende freut man sich, dass alles vorbei ist, fiebert aber gleichzeitig schon dem nächsten Mal entgegen.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik IV
Das Auge hört mit – Warum ein ausdrucksstarkes Coverdesign wichtig für erfolgreiche Musik ist
Das Coverdesign einer Platte kann essenziell für den Kauf sein. Das Bild muss sich im Kopf des Betrachters einbrennen. Ohne die Musik zu vernachlässigen, sollte das Coverdesign eines Albums den Kunden irgendwie ansprechen. Ein gewisser Bezug zur Musik sollte im Optimalfall auch bestehen. Allerdings lässt sich unterscheiden zwischen einem Cover das in Verbindung mit der Musik und den Texten ein Gesamtkunstwerk darstellt, und dadurch vermutlich nur vom interessierten Hörer verstanden wird und einem Cover das als plakativer Blickfang dienen soll. Letzteres ist vermutlich eher dazu geeignet die Neugierde des Kunden zu wecken, wobei sich diese Punkte nicht gegenseitig ausschließen. Vermutlich ist auch die haptische Aufmachung des Gesamtprodukts für den Kauf relevant. So kann ein farbiges Klappcover das nicht eingeschweißt im Regal steht den potenziellen Kunden eher ansprechen als ein verschweißtes einfaches Cover. Denn der Kunde kann sich sofort einen Gesamteindruck der Optik des Produkts verschaffen. Dies kann das Interesse und die Neugierde bestärken.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik III
Herzblut vs. Hype – Warum Leidenschaft besteht und ein Trend vergeht
Menschen schaffen Kunst aus vielerlei Gründen. Und genauso vielschichtig sind die Gründe für den Konsum dieser Kunst. Doch wenn das Momentum stimmt, kann ein „kleiner“ Musiker/Schauspieler etc. über seine offensichtlichen Fähigkeiten und das bereits Geschaffene hinauswachsen. Idole wachsen nicht aus dem Nichts. Sie entstehen entweder durch harte Arbeit oder durch einen Hype/Trend. Ein Charakter, der aus dem Herzblut und der ehrlichen Arbeit des Schöpfers heraus entsteht, hat gute Voraussetzungen um langlebig zu sein. Wird ein Künstler aber an eine bestimmte Position gehypt so kann nach diesem Aufstieg schnell der Fall folgen. Schneller, unerwarteter Erfolg kann den menschlichen Geist überfordern und gefährden. In den seltensten Fällen haben gehypte Künstler weitreichenden, langlebigen Erfolg. Es heißt nicht umsonst Pop-Sternchen, so schnell wie das Licht sichtbar wird, so schnell kann es auch wieder erlöschen. Doch ein gutes Fundament für eine solide Karriere ist sicherlich ehrlich gemeinte Kunst die von Herzen kommt.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik II
Musik – Die Flucht zum eigenen Ich?
Ekstase kann auf vielerlei Arten ausgelebt werden. Eine Silent-Disco lädt Menschen zum Feiern ein ohne offensichtlich laute Musik zu spielen. Ein Rave kann ein kollektiver Rausch für die Sinne sein und ein Konzert kann Befreiung vom eigenen Zwang oder auch Flucht aus dem Alltag sein. Aber all dies erfüllt seinen Zweck nur weil der Mensch nach einer Ausweichmöglichkeit aus seiner Realität sucht. Die Monotonie des Alltags kann in den Menschen den Wunsch nach Selbstfindung, oder aber nach einer Art Emanzipation aus der Gesellschaft wecken. Der Mensch konsumiert um zu fliehen oder flieht vor dem Konsum. Beides ist ein Ringen nach Freiheit und Individualität in der breiten Masse. Akustische Kunst-egal ob als Musik deklariert oder nicht- verleitet die Gedankenwelt zum Verreisen. Eine Reise an Orte oder in Emotionen die individuell formbar sind. Und diese Individualität ist der Anreiz für den Hörer sich voll und ganz, oder aber auch nur zögerlich einem Klang hinzugeben den ein Anderer produziert. Und das vielleicht nicht einmal mit der Absicht andere zu berühren.
Dominik Maier
Lichtspiele der Akustik I
Der Musiker und sein Fan – Yin und Yang?
Musik kann vieles aussagen. Emotionen jeglicher Art werden dem Zuhörer vermittelt oder aber der Künstler versucht mit seinem technischen Können an den Instrumenten den Kunden zu beeindrucken. Doch warum? Hat seine Darbietung einen tieferen Sinn und Zweck? Musik ist in all ihren Formen und Facetten immer noch ein Auswuchs der modernen Popkultur. Diese Kultur basiert primär auf einem Freiheitsgefühl. Allerdings mischt sich seit Jahren in jede Subkultur die steigende Bedeutung des eigenen Profits. Kunst wird geschaffen um verkauft zu werden. Anfangs wurden Tapes überspielt und schließlich Schallplatten gepresst. Damit konnten die Musiker ihr (meist ernst gemeintes) ehrliches Herzblut an den Konsumenten weitergeben. Der Konsument bezahlte sogar bereitwillig für die Gefühle und Gedanken eines Anderen und mit der Live-Darbietung der Lieder setzte der Musiker seinem Schaffen die Krone auf indem er den Käufer und sich selbst belohnte. Den einen für den Support durch Geld den andern durch die Möglichkeit der legitimen Ekstase.
Dominik Maier