September 2024

Unto Others – Never, Neverland

Mit den positiven Vibes des Schlusssongs von „Strength“ im Ohr, ist „Never, Neverland“ die konsequente Weiterführung dieser Stimmung. Ja, der dunkle Heavy Rock, der Unto Others seit Beginn auszeichnet, ist auch diesmal unverkennbar gleichen Ursprungs. Doch wirkt dieses dritte Album unbeschwerter, romantischer, wenn man so will. Dass auf den tanzbaren Opener „Butterfly“ sogleich ein schwarzhumoriger Thrasher wie „Momma Likes the Door Closed“ folgt, verdeutlicht auch, dass sich die Band kaum künstlich limitiert, obwohl das Stil-Korsett doch wie angegossen sitzt. Die Hollywood-Reminiszenz „Sunshine“ hingegen wandelt auf nostalgischen Gothic Rock-Pfaden, welche im Ohrwurm „Fame“ noch deutlicher zu Tage treten und unterkühlte Coolness hat mit „When the Kids get caught“ einen neuen Namen. Das thrashige Donnerwetter „Flatline“ dagegen, macht die Ursprungsidee der Band, Black Metal mit cleanem Gesang zu vereinen deutlich wie nie. Im direkten Umkehrschluss sorgt eine balladeske Gothic-Romanze wie „I am the Light“ doch erstmal für hochgezogene Augenbrauen. Aber spätestens wenn der beseelte Groover „Raigeki“ erneut diese simpel erscheinenden, mitreißenden Melodien auspackt, ist der Zauber wieder vollkommen. Das vielfältige (fast komplett instrumentale) „Hoops“ zwingt sich mit zunehmender Spielzeit als mitreißender Plot-Twist zum Ende des Albums förmlich auf, ehe das Titelstück „Never, Neverland“ die Reise in einen immerwährenden Sonnenuntergang mit romantischem Dark Rock beendet. Zurück bleibt der Eindruck hier eine etwas andere, neue Vielfalt des Unto Others-Sounds zu hören, der als Genre-Cocktail Mut zum Risiko beweist und zeigt, dass die Band nach wie vor nicht auf Kalkül setzt. Stattdessen bleibt die musikalische Zukunft von Unto Others weiterhin unvorhersehbar und die Band damit interessant und spannend.

Dominik Maier

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