Sulphur Aeon – Seven Crowns and Seven Seals

Sulphur Aeon untermauern auch mit Album Nr. vier ihren Status als Ausnahmeband, den sie spätestens seit ihrem Zweitwerk innehaben. „Seven Crowns and Seven Seals“ bietet kosmische Finsternis in musikalischer Perfektion. Dabei klingen die sieben Lovecraft-Hymnen noch unberechenbarer als in der Vergangenheit, gleichzeitig gab es bisher nie so viele zwingende Melodien in der Musik von Sulphur Aeon. Wie kaum eine andere Band verstehen es die Musiker schwärzesten Death Metal mit einer Atmosphäre der Beklemmung zu verschränken, wodurch das Ergebnis finsteres und doch ausgeklügeltes Kopfkino erzeugt. Die Band erschafft nicht nur ein weiteres Mal ein achtbares musikalisches Äquivalent zu Lovecrafts Geschichten, sondern liefert auch eines der intensivsten und spannendsten Extrem Metal-Alben des Jahres ab. Sulphur Aeon reißen den Hörer mit barbarischer Kraft in die Untiefen kosmischen Horrors, in denen sich die sieben Songs wie groteske Berglandschaften auftürmen. Es klingt kantig, schroff und hinter jeder durchdringenden Melodie lauern die Schrecken der Texte, die Frontmann M. nach allen Regeln der finsteren Tonkunst brüllt, schreit, flüstert oder mit Klargesang beschwört. Hinzu kommt eine instrumentale Vielfalt, die jeden einzelnen Song als eigenen kleinen Kosmos in einem riesigen Universum erscheinen lässt. Post-Rock-Melodien treffen wie selbstverständlich auf schwärzeste Death Metal-Abgründe und instrumentale Brutalität trägt beklemmende, aber doch sinnlich-schöne Gitarrenharmonien über die Klangbastionen bis hin zu wabernden Flirr-Melodien, die den Hörer gleichsam verstören wie begeistern und ihn vollkommen vereinnahmen. Es bleibt dabei: All hail the Great Old Ones! All hail Sulphur Aeon!
Dominik Maier