Mai 2019

Amon Amarth – Berserker

Drei Jahre nach dem starken “Jomsviking” geht Amon Amarths „Berserker“ auf Beutezug und enthält neben den zementierten Grundpfeilern der Schweden einige Neuerungen. So funktionieren die Texte meißt auf mehreren Ebenen. Neben der bekannten Wikingerthematik spiegeln sich tief menschliche Züge in den Charakteren und Geschichten der Songs wieder, dabei bleibt die Band aber im passenden Rahmen und liefert einen weiteren Death Metal Kracher ab. Die erste Überraschung ist das Akustikintro von „Fafner’s Gold“. Danach gibt’s die volle Breitseite und der Song entwickelt sich zum ersten Hit des Albums. Die Riffs bleiben sofort im Ohr und vor allem der Refrain ist zum mitgrölen prädestiniert. Das stampfende „Crack the Sky“ ist der nächste Ohrwurm. Die Gitarren sind druckvoll und vor allem am Ende gibt’s einige feine Harmonien. Das Stück wird live wohl ziemlich abgehen. Hammerschläge leiten „Mjölner, Hammer of Thor“ ein. Der Song erinnert dank der Twin-Guitar Melodien immer wieder an klassischen Heavy Metal und tönt noch epischer als seine Vorgänger. „Shield Wall“ entwickelt sich zu einem Death Metal-Monster. Die Growls sind mächtig düster und die Riffs schrauben dem Hörer die Rübe ab. Cool ist auch der ruhige Break in der Mitte, der dem Song zusätzlich Spannung verleiht. Garantierter Live-Hit! „Valkyria“ punktet mit melodischen Leads im Refrain, zu denen finstere Growls einen passenden Kontrast bilden. Der Song ist ein feiner Headbanger mit rhythmischem Ende und interessantem Piano Fade-out. „Raven’s Flight“ ist der nächste Hit! Hier stimmt alles. Fetziges Tempo, das die Nackenmuskeln strapaziert, Gitarrenharmonien en masse und ein Refrain der jede Crowd zum ausrasten bringen wird. Dabei ist der Song spannend arrangiert und wartet mit mehreren Breaks auf die immer wieder aufhorchen lassen. Stark! Nach einem cleanen Gitarrenintro ballert „Ironside“ los. Im rhythmischen Mittelteil gibt’s mehrstimmige Leads und sogar dunklen Klargesang der sich super in den Sound einfügt. „The Berserker at Stanford Bridge“ erzählt die Geschichte eines Wikingers der 1066 angeblich die englische Armee an besagter Brücke im Alleingang in Schach halten konnte um seinen Brüdern den Rückzug zu ermöglichen. Zu dieser Story präsentieren Amon Amarth einen vielseitigen Song bei dem neben den Melodien vor allem der Gesang begeistert. Johan Hegg füllt die Geschichte mit seiner Stimme komplett aus und macht die Geschehnisse beinahe bildlich erlebbar. „When Once Again We can set Our Sails“ versprüht einen Hauch mehr Melancholie. Besonders im Refrain gibt’s getragene Melodien, die aber nicht ermüden. In den Strophen haben die Gitarren viel Raum um sich zu entfalten, was den Song zu einem feinen Grower macht. Danach fetzt „Skoll and Hati“ schnurgerade voran und sorgt für den passenden Kontrast. Neben der stampfenden Bridge gefallen besonders die Gitarrensolos. Die Melodien stehen unverkennbar im Vordergrund und so zündet auch der Refrain verdammt schnell. Mit „Wings of Eagles“ folgt zum Ende nochmal einen Mega-Hit. Hier vereinen Amon Amarth Geschwindigkeit und detailreiche Melodik. Nachzuhören im fantastischen Refrain. Auch dieser Song wird live zu einem Dauerbrenner werden. Das abschließende „Into the Dark“ ist gemäß dem Titel ein düsterer Brocken. Zu schleppendem Groove und die Melodien in den Strophen gibt’s eine donnernde Bridge und die Harmonien im Refrain verleihen den Growls etwas Erhabenes. In der Mitte stampft der Song mächtig und der Gesang wird noch finsterer. Am Ende lassen Streicher und Klavierspiel nochmal aufhorchen, beschließen sie den Song doch sehr melancholisch. Dank der Stimmungswechsel bleibt die Musik spannend und bildet einen passenden Abschluss für ein weiteres gelungenes Album auf dem es viel zu entdecken gibt.

Dominik Maier

One thought on “Mai 2019”

  1. In der Tat ein Album der Sonderklasse….Wenn Amon Amarth rufen…ich werde da sein….Rock on

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