März 2025

Spiritbox – Tsunami Sea

Spiritbox zeigen auf „Tsunami Sea“, dass sie den Vorschusslorbeeren, die ihnen der Hype um ihr Debüt und die „The Fear Of Fear“ EP einbrachte, gerecht werden, ohne eine Kopie ihrer selbst abzuliefern. Dieses zweite Album klingt vielfach wie ein vertontes Gewitter. Donnernder Metalcore trifft auf unberechenbare Industrial-Elemente, die das, in vielen Teilen, vertrackte Songwriting wie Blitze durchzucken (der Albumtitel ist also treffend gewählt). Dabei ist Sängerin Courtney LaPlante erneut der zentrale Fixpunkt des Geschehens. Denn ihre Vorstellung gleicht der farblichen Wandelbarkeit eines Chamäleons. Zartem, gerne auch zerbrechlich emotionalem Klargesang, wie z.B. im Titeltrack oder der Semi-Ballade „Ride the Wave“ (tolle, unberechenbare Dynamik mit furios drückendem Finale), bzw. dem Drum n‘ Bass-Versatzstück „Crystal Roses“, wird aggressives Gebrüll entgegengestellt, das nicht selten Deathcore-Vibes mitbringt (u.a. in „Soft Spine“). Auf instrumentaler Seite warten Stücke wie „No Loss, No Love“ mit sämtlichen Elementen modernen Metals auf (Djent und Mathrock bilden nur zwei Zutaten, des Soundrezepts), was „Tsunami Sea“ unterm Strich zu einem unberechenbaren, kantigen, aber doch sehr eingängigen Stück modernen Hartmetalls macht (man höre u.a. Titel wie den abschließenden Melancholiker „Deep End“).

Dominik Maier

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