Auch im Live-Bereich war 2017 viel los. Abgesehen von den Festivalauftritten einiger Bands wurden auch viele gute Tourneen gefahren. Einen Teil meiner Konzerterlebnisse schildere ich in den folgenden Texten.
- Arch Enemy München Backstage 05.04.2017
Im Frühjahr 2017 rufen Arch Enemy zum Angriff. Um die Live Energie mit ins Songwriting zur kommenden Platte mit einfließen zu lassen unterbricht die Band ihren Studioaufenthalt und tourt unter dem Motto „As the Stages Burn 2017“ durch Deutschland. Das Münchner Backstage Werk ist gerammelt voll. Als Gäste sind The Haunted und Lacuna Coil mit an Bord. The Haunted eröffnen den Abend mit energischem Death-Thrash und pusten mit ihren Aggro-Prügelattacken die Gehörgänge der Besucher kräftig frei. Die Energie steckt an und das Publikum hat Bock, so dass sich erste Circle-Pits bilden. Ein amtlicher Einstieg. Nach einer kurzen Umbaupause betreten Lacuna Coil die Bretter. Gekleidet in weiße „Zwangsjacken“ versetzt die Band sich selbst und die Fans ins „Delirium“. Cristina Scabbia ist eine sympathische und charismatische Frontfrau mit einer fantastischen Stimme. Die Italiener spielen einen starken Set und zaubern mühelos Hits wie „Trip The Darkness“ oder das harte „Blood, Tears, Dust“ (inklusive geilen Growls des Bassmannes) aus dem Hut. „Heaven’s a Lie“ stellt die Gesangsfertigkeiten des Publikums auf die Probe und der Hit „Our Truth“ rollt tonnenschwer über das Publikum, das fleißig mitsingt und mitspringt. Nach dem finalen „Nothing stands in our Way“ verabschieden sich die Italiener. Sehr guter Gig, der Lust auf mehr macht. Jetzt steigt die Spannung im Publikum stark an (das Knistern ist förmlich spürbar). Das beleuchtete Schlagzeug mit „AE“-Logo lässt bereits erahnen was jetzt folgt. Nach einem kurzen Intro starten Arch Enemy ihren Set. „Enemy Within“ beginnt energisch und wird von CO2-Fontänen optisch untermahlt. Alissa springt hinter der Bühne hervor und von Anfang an ist klar wer der Chef im Ring ist. Ihre aggressive und energische Bühnenpräsenz während den Songs bricht das blauhaarige Kraftpaket immer wieder mit charmanten Ansagen auf. Zu „Ravenous“ reißen Band und Publikum gleichermaßen die Hütte ab und bei „Stolen Life“ growlt Alissa richtig fies und gibt in ihrem Bühnenoutfit einen düsteren Elf ab. Zu „You will know my Name“ streift sich die Sängerin eine weite, weiße Kapuze über und wirkt damit (auch durch ihr Growling) wie eine düstere Priesterin aus einem Horrorfilm. Zu „Taking back my Soul“ startet das Publikum eine Wall of Death und die Band spielt sich in Ekstase. Marschgeräusche und ein rasiermesserscharfes Riff kündigen nun „Under Black Flags We March“ an. Der walzende Rhythmus und die filigran-melodischen Gitarren verstärken die schiere Brutalität von Alissas Stimme noch mal. Der Aufforderung den Pit zu vergrößern kommen die Fans gerne nach und so wird das vordere Drittel der Halle zu einem Tollhaus als „As The Pages Burn“ erklingt. Zu „No Gods, No Masters“ springt die gesamte Halle auf und ab und in „Dead Bury their Dead“ liefert Alissa ihre, wohl brutalsten Growls des Abends ab. „We Will Rise“ wird von allen Anwesenden mitgesungen und nach „Blood on your Hands“, bei dem die Band nochmal amtlich Gas gibt und das Publikum lautstark mitgrölt ist jedoch erst mal Schluss. Aber die Schweden lassen sich nicht lumpen und kehren nach einer kurzen Pause mit dem Instrumental „Snowbound“ zurück. Jeff Loomis und Michael Amott zeigen hier was für geniale Gitarristen sie sind, die verdammt viel Gefühl und Leidenschaft in ihr Spiel stecken. Dann wird die Bühne dunkel und als Alissa mit den Worten „One for all, All for One“ den Song „Nemesis“ ankündigt steht die Halle Kopf. Was für ein Orkan! Die Knüppelorgie wird hart und präzise ins Publikum geschossen und das dankt mit amtlicher Action. Circle-Pits und Crowdsurfer werden aktiv und die Band gibt nochmal richtig Gas. Zu Stroboskoplicht feuern die Musiker ihre letzten Energiereserven in die Crowd, die den Refrain und die Gitarrenmelodien lautstark mitsingt, zur Bridge mitklatscht und die Band schließlich mit freudigen „Oh-Oh-Oh“ Chören und reichlich Applaus verabschiedet. Was für eine Sause! Gerne wieder.
- Powerwolf München TonHalle 20.01.2017
2017 fängt gut an für Metalheads, denn Powerwolf laden zur „heiligen Heavy Metal Messe“ und haben sich mit Epica und Beyond The Black tatkräftige und musikalisch wie optisch attraktive Unterstützung geholt. Um Punkt 19 Uhr starten Beyond The Black in ihren Set. Mit „Lost in Forever“ prescht die Band energisch vor und sofort ist klar wo die Reise hingeht. Symphonischer Heavy Metal mit reichlich Theatralik ist geboten. Das folgende „Halleluja“ schlägt härtere Töne an und die ersten Grunts des Abends sind zu hören. „Night will Fade“ (der Titelsong zum Film „Die Ketzerbraut“) entführt die Fans ins Mittelalter. Insgesamt fällt auf, dass Sängerin Jennifer sehr gut bei Stimme ist und auch ihre Mitmusiker sichtlich Spaß haben. Als dann „In the Shadows“ anklingt wird Jennifer vom Publikum tatkräftig unterstützt und in „Shine and Shade“ steuert der Gitarrist wieder einige (echt geile) Growls bei. Mit dem flotten „Running to the Edge“ verabschieden sich Beyond The Black unter lautstarkem Beifall von der Bühne und machen Platz für Epica. Die gehen zwar deutlich progressiver zu Werke als ihre Kollegen sind aber auch eine Klasse für sich. Frontfrau Simone Simons sprüht geradezu vor Charisma und führt charmant durch den Set. „Edge of the Blade“ sorgt gleich am Anfang für ordentlich Dampf. Die Fans gehen vom ersten Ton an steil und feiern den Sound der HolländerInnen ordentlich ab. Der Rotschopf am Mikro führt charmant durch das Programm und sammelt mit deutschen Ansagen („Zeigt mir eure Pommesgabeln“) zusätzliche Sympathiepunkte. Songs wie „The Essence of Silence“ oder „Cry for the Moon“ sind weitere Perlen die von den Fans begeistert abgefeiert werden. Bei „Unchain Utopia“ schnallt sich der Keyborder sein Instrument wie eine Gitarre um und fegt wie ein Derwisch über die Bühne (während er spielt)! Beim mächtigen „Beyond The Matrix“ flippt das Publikum richtig aus. Die Meute springt wild durcheinander und feuert die Band unentwegt an. „Consign to Oblivion“ beendet dann die furiose Show mit reichlich Theatralik. Die Band gibt nochmal alles. Chöre, harsche Growls, erhabene Melodien und Simones fantastischer Gesang. Was für eine Show! Nun folgt die „einzig wahre Heavy Metal Messe in Europa“ (O-Ton Attila Dorn). Powerwolf starten ihren Set mit dem krachenden „Blessed and Possessed“. Die Band hat sichtlich Spaß und die ironischen Ansagen während der Show passen dazu. Zu „Army of the Night“ rastet die Meute komplett aus und die Halle verwandelt sich in ein Tollhaus. Den Wölfen gefällt‘s und mit „Amen & Attack“ wird zügig nachgelegt. Attila Dorn ist (wie immer) sehr gut bei Stimme und auch instrumental sitzt jeder Ton. Die Fans danken mit reichlich Action vor der Bühne. „Coleus Sanctus“ schickt Attila eine amüsante, thematisch passende Ansage voraus. Hier rücken die sakralen Klänge etwas in den Vordergrund, doch die Halle ist am Beben und die Fans feuern die Wölfe unerbittlich weiter an. Das speedige „Dead Boys don’t cry“ sorgt für die ersten Crowdsurfer. Mit „Sacred And Wild“ ist ein weiter Hit am Start, der schön heavy durch die Halle groovt. Dementsprechend laut und euphorisch sind die Fanreaktionen. Jetzt nimmt die Band die Fans ins „Kreuzfeuer“. Der Midtempo-Groover wird wahrscheinlich von jeder Kehle in der Halle mitgesungen und Attila Dorn beweist, dass er eine fantastische Stimme hat (das ist aber eigentlich offensichtlich). Zum orchestralen Wahnsinn „Let there be Night“ wird die Bühne komplett in tiefrotes Licht getaucht und auf einmal fliegen Crowdsurfer en Masse gen Bühne. „Werewolves of Armenia“ stampft mit Schmackes über die Hörerschaft hinweg und die obligatorischen „Hu-Ha“ Rufe machen immer wieder Spaß. Nach dem flotten „Resurrection By Errection“ ist erst mal Schluss. Doch die Wölfe sind hungrig und kehren mit „Sanctified with Dynamite“ nochmal zurück. Die Meute vor der Bühne gibt nochmal alles. Es wird lautstark mitgesungen, mitgeklatscht und einige Crowdsurfer treten den Weg gen Bühne an. Auch auf der Bühne werden die letzten Kraftreserven mobilisiert. Die Band spielt sich und ihre Anhänger in einen Rausch der schließlich abrupt endet. Unter tosendem Beifall bedanken sich Powerwolf bei ihren Fans und entlassen sie in die Nacht. War wie immer geil mit den Wölfen!
- Sabaton München Zenith 05.02.2017
Sabaton rufen im Rahmen ihres aktuellen Albums „The Last Stand“ zu ihrer „Last Tour“ und die Fans schlagen in Scharen auf. Das Zenith ist bereits am Anfang brechend voll und so treten Twilight Force als erster Supportact bereits vor zahlreichen feierfreudigen Metallern auf. Die Songs der Fantasy-Metaller erinnern immer wieder an die mächtigen Rhapsody, allerdings fehlt es noch am runden Songwriting bevor man die Klasse der Italiener erreichen könnte. Als Opener für den Abend sind die Jungs aber gut geeignet und sie haben sichtlich Spaß während ihrer Show. Nach diesem heiteren Einstieg geht’s schwermetallisch in die nächste Runde, denn die Edelstahlschmiede Accept entert die Bühne. Mit „Stampede“ und „Stalingrad“ hauen die Veteranen gleich die volle Breitseite raus. Sägende Gitarren, wummernde Drums und Mark Tornillos herrliche Reibeisenstimme. Wunderbar! Dem Publikum gefällt’s offenbar auch denn gemessen an der T-Shirt Dichte sind nicht wenige Besucher vorrangig wegen Accept angereist. „Restless and Wild“ startet dann die Zeitreise in die achtziger Jahre. Dieser Klassiker funktioniert einfach immer und dementsprechend laut wird es in der Halle. Mit „London Leatherboys“ verbleibt die Band in ihrer „klassischen“ Ära ehe mit dem fetzigen „Final Journey“ ein aktuelles Lied zwischengeschoben wird. Die Gitarren sägen heavy aus den Boxen, die Drums wummern und Mark Tornillo ist einfach ein lässiger Rocker. Wunderbar! Mit „Princess of the Dawn“ starten Accept ein Klassiker-Paket. Nach dem rockigen Start folgen die Speed-Hymne „Fast as a Shark“ und das unkaputtbare „Metal Heart“. Die Fans sind zufrieden, singen mit und schütteln ihre Häupter. Stark! Bevor die Show mit dem obligatorischen „Balls to the Wall“ nach einer Stunde mit lautem Jubel endet wird noch „Teutonic Terror“ ins Publikum gefeuert. Der Headbanger sorgt für fliegende Mähnen und reichlich Gangshouts im Publikum. Geile Show! Die Fans sind jetzt auf alle Fälle aufgewärmt für die kommende Sabaton Show. Die umgebaute Bühne wird von zwei Panzern flankiert von denen einer als Drumraiser fungiert. Die Mikrofonständer sind mit Helmen und Handgranaten bestückt. Rein optisch wird also die Thematik der Sabaton Songs (die sich überwiegend mit Kriegsgeschehnissen beschäftigen) perfekt unterstützt. Nach dem (vom Band erklingenden) Bolland & Bolland Cover „In the Army Now“ und dem Intro „The March to War“, zu dem die Musiker die Bühne betreten sprintet Sänger Joakim auf die Bühne, begrüßt die Fans mit den Worten „Hello Munich, we are Sabaton and this is Ghost Division“ und die Band legt los. Auch auf der kleineren Hallenbühne (im Vergleich zu Festivalstages) legt der agile Sänger einiges an Kilometern zurück, denn er bleibt nur zu den Ansagen stehen und flitzt sonst ununterbrochen hin und her. Nach dem gefeierten Start geht’s mit „Sparta“ vom aktuellen Album „The Last Stand“ weiter. Passend zur Thematik trägt Joakim einen Helm und ein Cape der Spartiaten und einige Statisten die aussehen als wären sie aus dem Film „300“ ausgebüchst flankieren die Bühne. Die Fans singen die Worte „Sparta, Hellas!“ lauthals mit und die „Ho-Ha“ Rufe am Ende hallen laut gen Bühne. Weiter geht’s mit „Blood of Bannockburn“. Der fetzige Song fügt sich gut in die altbekannten Hits der Band ein. Top! Das Publikum beginnt sofort nach dem Ende des Songs mit „Oh-Oh-Oh“-Chören und als Sabaton „Swedish Pagans“ anstimmen kocht die Stimmung. Die Fans singen jedes Wort freudig mit und klatschen den kompletten Song über. Auf der Bühne springt Joakim durchgehend auf und ab und die Saitenfraktion posiert grinsend Seite an Seite. Wunderbar! Der Titeltrack des aktuellen Albums ist ein melodischer Kracher und das groovende „Carolus Rex“ sorgt für laute „hey, hey“ Rufe im Publikum das den kompletten Song textsicher mitsingt. Geil! Zu „Union“ springen die Fans geschlossen auf und ab und klatschen freudig mit. Die Crowdsurfer, die das gesamte Konzert über versuchen sich nach vorne tragen zu lassen, haben bei der Masse an Händen die permanent in der Luft ist sichtlich Schwierigkeiten ihre Reise anzutreten (Anm. Das ist auch gut so, denn so können die anderen Fans das Konzert weitaus besser genießen.) Nach tosendem Applaus verschwinden die Musiker von der Bühne und es wird dunkel in der Halle. Das Intro zu „Diary of an Unknown Soldier“ erklingt vom Band ehe das Licht wieder angeht und die Band die rhythmische Hymne anstimmt. Die Fans singen auch hier den Refrain laut mit und klatschen die ganze Zeit im Takt. Nachdem die „Noch ein Bier“-Rufe (die das ganze Konzert über glücklicherweise sehr verhalten waren) nun doch immer lauter werden, trinkt Joakim eins und die Band haut „Gott mit uns“ in der „Noch ein Bier“ Version raus. Die Fans springen im Takt und wie immer teilt sich Joakim den Gesang mit seinen Gitarristen, was auch immer wieder gut ankommt. Die Fans singen, springen und feiern enthusiastisch mit und am Ende gibt’s nach lauten „Hey, hey“ Rufen, tosenden Applaus. Das nächste Intro vom Band kündigt „The Lion from the North“ an und der schmissige Track sorgt für reichlich Bewegung im Zenith. Kaum ein langhaariger Kopf der nicht headbangt und auch sonst eskalieren die Fans ordentlich und singen den Refrain im Chor gen Bühne. „The Final Solution“ wird heute als akustische Ballade auf Gitarre und Klavier vorgetragen. Am Bühnenrand züngeln ein paar kleine Flammen auf und das Hallenlicht wird gedimmt. Dass hierbei fast heimelige/kuschelige Stimmung aufkommt ist einerseits sehr schön (die Fans halten haufenweise brennende Feuerzeuge in die Luft), andererseits behandelt der Song immer noch ein ernstes Thema und daher sorgt diese Performance für gemischte Gefühle bei den Besuchern (nach der Show schnappt man einige Gespräche auf, die diesen Zwiespalt bestätigen). Danach wird’s wieder gewohnter. Zu „Resist and Bite“ schnallt sich Joakim eine Gitarre um und die Band haut den Track mit reichlich Pyros als optisches Gimmick aus den Boxen. Die Fans klatschen fleißig mit und der Refrain wird von der ganzen Halle mitgesungen. Jetzt ertönt Sirenengeheul und ein dramatisch-orchestrales Intro kündigt „Night Witches“ an. Zu Beginn schießen rote Leuchtkugeln aus den Kanonen des Drumraisers und der Song wird die ganze Zeit über mit reichlich Pyros aufgepeppt. Die Fans singen lauthals mit und zahlreiche Fäuste werden in die Luft gestreckt. Nachdem die Band „Winged Hussars“ raushaut und die ganze Halle nochmal mitsingt und tanzt ist erst mal Schluss. Als Sabaton dann mit „Primo Victoria“ in den Zugabeblock starten kocht die Stimmung nochmal richtig auf. Alles singt und die Fans springen und klatschen ohne Pause. Geil! Zum schnellen „Shiroyama“ singen wieder alle Anwesenden, klatschen und vereinzelt springen ein paar Überambitionierte aus dem Stand in die Menge. Mit „To Hell and Back“ verabschieden sich Sabaton und geben nochmal alles. Joakiam springt während er singt auf und ab, animiert die Fans zu weiteren Höchstleistungen und die Saitenfraktion post immer wieder in „Reih und Glied“. Im Refrain springen alle Bandmitglieder auf und ab (sogar der Schlagzeuger spielt im Stehen). Die Crowd klatscht durchgehend mit und singt jede Zeile freudig mit. Nachdem sich die Band mehrfach verbeugt und bedankt hat erklingen die Titel „Dead Soldiers Waltz“ und „Masters of the World“ vom Band und geleiten die Musiker von der Bühne und die Fans hinaus in die kalte Nacht. Sabaton haben an diesem Abend wieder einmal beweisen das sie eine gigantische Live-Band sind und jede Location zum Kochen bringen können. Danke dafür.
- Airbourne München TonHalle 02.11.2017
Die australischen Hardrocker von Airbourne laden zur „Breakin‘ Outta Hell“-Tournee. Ursprünglich fürs Münchner Backstage Werk anberaumt, wurde die Show aufgrund der hohen Nachfrage in die Tonhalle verlegt die an diesem Abend auch restlos ausverkauft ist. Als Vorbands sind die österreichischen Kaiser Franz Josef (KFJ) und die Australier von Desecrator mit an Bord. Die dürfen dann auch als erste ran um dem Publikum mit ihrem zackigen Thrash Metal einzuheizen. Musikalisch fallen sie etwas aus dem Rahmen aber das Publikum hat Bock auf die Haudrauf-Keule und so heizt die Band ordentlich ein. Ohne sich mit langen Ansagen aufzuhalten holzen sich die Thrasher durch ihren halbstündigen Set. Der Sound ist gut und das Publikum kommt nach und nach auch in Fahrt. Zum Schluss ernten Desecrator ordentlichen Applaus. Nach diesem Geknüppel als Einstieg folgen KFJ (Kaiser Franz Josef). Das Trio trifft mit seinem kernigen Hardrock irgendwo zwischen Led Zeppelin und Deep Purple genau den Nerv der Zuschauer und wird dementsprechend gefeiert. Der Bassist ist eine echte Rampensau und springt und rennt headbangend über die Bühne. Der Sound ist gut ausbalanciert und druckvoll. Gesanglich gibt’s auch nix zu bemängeln, der Bursche am Mikrofon hat viel Power auf den Stimmbändern und macht sympathische Ansagen. Am Ende werden die Jungs lautstark gefeiert. Gerne wieder. Nach einer zügigen Umbauaktion ertönt die Titelmelodie von Terminator 2 als Intro vom Band bevor Airbourne hervorspringen und mit „Ready to Rock“ in ihren Set starten. Die „oh-oh-oh“ Chöre am Anfang und während des Songs werden von den Fans begeistert mitgesungen. Weiter geht’s mit „I’m Going to Hell for this“, dessen lockerer Groove für reichlich Headbanging vor der Bühne sorgt. Bei „Too much, too young, too fast“ treten die ersten Crowdsurfer ihre Reise an und im Refrain singt die ganze Halle. Für „Down on You“ hängt sich Sänger Joel eine neue Gitarre um ehe die Mannen ordentlich losrocken. Die Zeilen „I’m going down, down, down on you“ singen die Fans begeistert mit. Als die „oh-oh-oh“ Chöre am Anfang von „Rivalry“ angestimmt werden singen alle Fans freudig mit und der stampfende Hardrock-Song kommt mit roter Lichtshow verdammt stark. Beim zackigen „Girls in Black“ zerdonnert Joel eine Bierdose auf seinem Kopf und lässt sich auf den Schultern eines Security Mannes durchs Publikum tragen (während er Gitarre spielt). Geile Sache! Nach tosendem Applaus folgen die Gossenhymne „Bottom of the Well“ und das fetzige „Breakin‘ Outta Hell“. Im Publikum sind haufenweise Headbanger auszumachen und sogar ein Pogo-Pit bildet sich (ob das zu einer Band wie Airbourne passt ist zwar eher fragwürdig aber was soll’s…). Anschließend gibt’s ein feines Gitarrensolo (Duett wenn man so will) der beiden Saitenmänner ehe mit der Hymne „It’s all for Rock N‘ Roll“ ebenjener ausgiebig zelebriert wird. Als vorläufig letzten Song hauen Airbourne ihren Fans das schnelle „Stand Up for Rock N‘ Roll“ um die Ohren. Auf der Bühne aber auch vor ihr stehen die Zeichen auf Sturm. Die Musiker wirbeln über die Bretter und die Fans danken mit viel Headbanging und lautem Gesang im Refrain. Danach ist erst mal Schluss. Aber es scheint die Band nicht lange hinter der Bühne zu halten den schon kurz nachdem sie verschwunden sind tauchen sie wieder auf und starten mit dem Sirenenintro zu „Live It Up“ in den Zugabeblock. Die Fans fressen der Band aus der Hand und die Fan-Gesänge werden nochmal richtig laut. Das finale „Runnin‘ Wild“ wird Lemmy gewidmet und die Musiker geben nochmal alles. Das Publikum singt den Refrain laut und enthusiastisch mit und die „hey, hey, hey“ Rufe werden eifrig gen Bühne gebrüllt. Danach ist Schluss. Die Band bedankt sich für einen geilen Abend und geht unter tosendem Applaus von der Bühne. Ein bärenstarker Auftritt mit einem gut geschnürten Vorband-Package. So muss das sein!
- Apocalyptica München Philharmonie 08.02.2017
Um das 20-jährige Jubiläum ihres Debutalbums „Apocalytica plays Metallica by four Cellos“ zu feiern gehen die Finnen mit einem speziellen Set auf Tour. Der Abend in der Münchner Philharmonie ist zweigeteilt. Die Band beginnt ihren Set mit der kompletten Darbietung des Debutalbums und in der zweiten Hälfte des Konzerts werden Songs aus der weiteren Karriere der Cello-Metaler gespielt. Der Abend ist alleine wegen der Location etwas Besonderes, denn ein Metal-Konzert in einem klassischen Konzertsaal hat man auch nicht alle Tage. Los geht’s mit dem Metallica Klassiker „Enter Sandman“. Da die erste Hälfte des Sets ohne Schlagzeug dargeboten wird und das komplette Konzert über auch kein Sänger vorhanden ist, weist die Band die Besucher darauf hin, dass diese den Gesang übernehmen müssen. Und das klappt sehr gut. Von den ersten Tönen an erklingt in der Philharmonie ein riesiger Chor, der die Metallica Stücke mitintoniert. Mit „Master of Puppets“ und „Harvester of Sorrow“ haben die Cellisten auch ältere Metallica-Klassiker im Gepäck die vom Publikum begeistert aufgenommen werden. Auffällig ist, dass den gesamten Abend über eine etwas „erhabene“ Stimmung herrscht. Man ist halt doch nicht im heimischen Szeneclub. Aber das verleiht dem Abend zusätzliche Magie. Nach einer wunderbaren Version von „The Unforgiven“ und dem Evergreen „Sad but True“ geht’s mit dem Klassiker „Creeping Death“ zurück zu den „alten“ Metallica. Das schnelle Stück klingt auch auf Cellos geil! Zwischen den Songs gibt es immer wieder Applaus aber es scheint als hätte sich das Publikum der ehrfürchtigen Stimmung der Philharmonie hingegeben und so ist der Applaus zwar immer laut, aber eben nicht so energisch wie bei einer Clubshow. Weiter geht’s mit dem Groove-Monster „Wherever I May Roam“ ehe das anfangs balladeske „Welcome Home (Sanitarium)“ den ersten Teil des Abends beendet. Unter lautstarkem Applaus verabschiedet sich die Band in die Pause. Auf der Bühne wird jetzt umgebaut. Ein durchsichtiges Drumkit wird aufgebaut und die Beleuchtung wird etwas verändert ehe Apocalyptica den zweiten Teil des Abends beginnen. Die ersten Töne von „Fade to Black“ erklingen und wieder singt der Saal mit, jedoch nicht mehr so frenetisch wie zuvor (es ist schließlich eine Ballade). Weiter geht’s mit „For Whom The Bell Tolls“ und die Band verkündet im Intro dass gerne mitgesungen werden darf, was sich das Publikum nicht nehmen lässt. Beim schnellen „Fight Fire with Fire“ fliegen auf der Bühne die Haare und auch im Publikum ist der Eine oder Andere Headbanger auszumachen. „Until it Sleeps“ setzt dann wieder ruhigere Akzente, wird aber genauso stark bejubelt wie alles davor. Nach dem „Master of Puppets“-Klassiker „Orion“ erklärt Eikka, dass er den folgenden Song noch nie von Metallica live gehört habe und fragt ob das einen bestimmten Grund habe…, doch „Escape“ klappt heute verdammt gut, denn die ganze Halle klatscht euphorisch mit. Vor dem folgenden „Battery“ fragt der Frontmann ob die Fans noch Energie haben und die haben sie den Reaktionen nach. Nach dem ruhigen Intro sind auf der Bühne und im Publikum fliegende Haare en Masse zu sehen und der Refrain wird von den Fans lauthals mitgesungen. Vor „Seek and Destroy“ fordert die Band die lautesten Gesänge des Abends und die kommen prompt. Dann wird es dunkel auf der Bühne und die Band verschwindet unter tosendem Applaus. Doch kurze Zeit später stehen sie wieder auf den Brettern und verzücken die Fans mit ihrer Version der Metallica-Ballade „Nothing Else Matters“. Die Musiker nehmen auf ihren Hockern Platz und werden nur von weißen Lichtkegeln von der Decke herab bestrahlt. Was für ein geiles Bild. Das Publikum singt spätestens beim ersten Refrain mit und die Gänsehaut wird mit jedem Wort mehr. Fantastisch! Den Abschluss macht die Anti-Kriegs Hymne „One“, der eine Danksagung vorausgeht in der Eikka die Fans daran erinnert aufeinander acht zu geben und sich und andere zu lieben. Die ruhigen Melodien zu Anfang erzeugen eine Gänsehautstimmung im Saal die im Mittelteil als der Song Fahrt aufnimmt in lautes Klatschen und tosenden Jubel gipfelt. Am Ende steht das Publikum und applaudiert minutenlang, ehe die Band sich für den Abend bedankt und die Fans in die Nacht entlässt. Der Eindruck hier eine spezielle Nacht erlebt zu haben bleibt noch lange danach erhalten.
- Any Given Day München Backstage 08.12.2017
Any Given Day fallen ins Münchner Backstage ein und haben To The Rats And Wolves, Breathe Atlantis und For I Am King mit im Gepäck. Letztere dürfen sich dann auch als erste daran versuchen die ausverkaufte Halle zu zerlegen. Die zierliche Frontdame ist sympathisch und entpuppt sich schnell als talentierter Brüllwürfel und witzige Entertainerin. Ihre brachiale Musik bricht die Band immer wieder geschickt mit melodischen Zwischenspielen und interessantem Songwriting auf. Handwerklich astrein wirkt das Stageacting manchmal noch etwas improvisiert, aber genau das macht die junge Band sympathisch. Nach einer halben Stunde Dauerfeuer ist dann Schluss. Geiler Einstieg in den Abend mit einer talentierten Band die man im Auge behalten sollte. Nach einer Umbaupause stehen Breathe Atlantis auf der Bühne. Die Jungs gehen streckenweise deutlich melodischer als ihre Vorgänger zu Werke, vor allem der Sänger hat eine gute Clean-Stimme. Der Sound ist immer noch heavy und drückend und wird mit vereinzelten Schreien aufgepeppt (und genau in diesen harten Momenten ist die Band am geilsten). Die Musiker haben sichtlich Freude und feuern das Publikum entsprechend an. Die Fans feiern den Sound doch ziemlich ab und dementsprechend laut ist der Applaus am Ende. Jetzt ist es Zeit für den Co-Headliner To The Rats And Wolves. Das Getier kommt in geilen Bühnenklamotten und Schminke (passend zum Endzeitszenario ihres Albums „Dethroned“) auf die Bühne und legt nach dem Intro-Song (EIFFEL 65 – “Blue”) gleich deftig los. Die Mischung aus hartem Metal mit Screams auf der einen Seite und eingängigen Melodien und elektronischen Beats auf der Anderen funktioniert heute Abend sehr gut. Die Halle eskaliert komplett und die Fans tanzen, springen und schreien auch ohne Aufforderung. Die Musiker sind in Topform, machen zwischen den Songs unterhaltsame Ansagen und stacheln die Fans zur Höchstleistung an. Die Band holt auch immer wieder Besucher auf die Bühne die danach in die Menge springen. (Die Security ist dementsprechend gut beschäftigt, macht aber einen super Job.) Bei den letzten Songs kocht der Laden richtig heiß und To The Rats and Wolves schlagen mit ihrem Cover des Any Given Day Songs „Never Say Die“ eine perfekte Brücke zum Headliner. Nach etwas über einer Stunde ist schließlich Schluss und die Band verabschiedet sich unter tosendem Applaus. Nach ca. zwanzig Minuten Pause entern dann Any Given Day die Stage. Die Metalcore Formation aus dem Pott wird euphorisch empfangen und feuert ein Brett nach dem anderen in die Menge. Mit „My Doom“, dem Opener ihres aktuellen Albums „Everlasting“ gibt’s gleich zu Anfang den sprichwörtlichen Schlag ins Gesicht. Im Publikum scheinen einige diese Tatsache wörtlich zu nehmen und prügeln komplett irre um sich (diese Tatsache, die leider das ganze Konzert über bleibt, ist der einzige negative Umstand des Abends). „Endurance“ wird direkt im Anschluss hinterhergefeuert und Stagediver und Crowdsurfer machen sich auf den Weg. Sänger Dennis beweist an diesem Abend wieder, dass er ein beeindruckendes Organ hat und sowohl die brachialen Screams als auch die cleanen Gesänge problemlos meistert. Bei „Never Say Die“ singt die Halle den Refrain einstimmig mit und der pumpende Bass drückt wunderbar im Bauch. Der Sound ist auch hier wieder exzellent, was das folgende „Anthem for the Voiceless“ richtig heavy und schwer drückend macht. „The Beginnig of the End“ sorgt mit seinem harten Groove für zahlreiche Headbanger und der Refrain wird von den Fans lautstark mitgesungen. Weiter geht’s mit „My Own Sweet Hell“ das für fliegende Haare im Publikum sorgt. Die Band bietet eine energische Performance und hat sichtlich Spaß. Mit „Levels“ wird es etwas ruhiger (zumindest in den Strophen) doch der Sound ist immer noch heavy. Einige Fans singen die Zeilen freudig mit, andere werden für Stagediving Aktionen auf die Bühne geholt, was der Security einiges an Arbeit bereitet. Bei „Coward King“ wird diese sogar nochmal mehr, denn der Song ist ein ultrahartes Brett und dementsprechend viele Fans springen auf die Bühne oder zetteln einen Moshpit nach dem Anderen an (einziger Nachteil hierbei: Es gibt auch Fans die mit einer solch aggressiven Publikumsstimmung wenig anfangen können, aber trotzdem in Mitleidenschaft gezogen werden, da der Platz nun mal sehr begrenzt ist). Dann ist erst einmal Schluss. Die Band bedankt sich für den Abend, prostet den Fans nochmal zu und verschwindet von der Bühne. Doch die „Zugabe“-Rufe im Publikum werden schließlich erhört und Any Given Day legen mit „Home is where the Heart is“ nach. Die Mannen geben nochmal richtig Stoff und Sänger Dennis packt die geilsten clean-Gesänge des Abends aus. Beim harten „Arise“ wird’s nochmal abenteuerlich im Publikum. Circle-Pits, Stagediver, Crowdsurfer-alles ist dabei. Der cleane Gesangspart von Trivium-Frontmann Matt Heafy wird vom Band miteingespielt. Allerdings wäre das nicht nötig gewesen den die Fans singen jede Zeile so laut mit, dass alleine das gereicht hätte, was für ein geiler Song! In der letzten Ansage lädt Dennis die Fans dazu ein nach der Show noch ein paar Biere gemeinsam zu trinken und bedankt sich für den Abend. Any Given Day beenden ihre Show mit dem genialen Cover des Rihanna Songs „Diamonds“. Die Fans drehen ein letztes Mal richtig frei und so stehen immer wieder mehrere von ihnen auf der Bühne und dürfen auch mal ins Mikrofon brüllen. Die Security hat alle Hände voll zu tun um die Crowdsurfer in den Griff zu bekommen. So geht ein super Konzertabend schließlich zu Ende. Geil war’s, zwar verrückt aber geil!
- Beyond The Black München Backstage 11.12.2017
Als Abschluss des Konzertjahres spielen Beyond The Black in München und haben mit Kobra and the Lotus und Beast in Black zwei weitere Hochkaräter im Gepäck. Das schwarze Biest darf als erstes ran und dem gut gefüllten Backstage einheizen. Die Band, die aus ehemaligen Battle Beast Mitgliedern besteht, spielt dementsprechenden Sound und wildert ungehemmt im Heavy Metal der Achtziger. Aber das kommt sehr gut an denn die Songs der Band sind stark. Eine melodische Power Metal Hymne jagt die nächste. Der Sänger ist gut bei Stimme und Songs wie „Blind and Frozen“ sind absolute Ohrwürmer und sorgen für gute Stimmung bei den Fans. Nach etwas mehr als einer halben Stunde und reichlich Applaus räumen Beast in Black das Feld für Kobra and the Lotus. Die Band um Frontfrau Kobra Paige startet mit „Gotham“ in ihre Show. Die voluminöse Stimme der Dame kommt super zur Geltung und der Instrumentalsound hat ordentlich Druck. Die Reaktionen im Publikum sind allerdings noch etwas zögerlich. Auch beim folgenden „Triggerpulse“ kommt noch nicht so richtig Fahrt auf (vermutlich fällt der Kontrast zu den symphonischen Klängen der beiden anderen Bands doch etwas stark aus). Allerdings spielen KATL eine super Show. Mit einer Mischung aus schnelleren und groovigen Songs, bei denen die volle Stimme der Sängerin perfekt zur Geltung kommt und einigen Balladen wie dem sehnsüchtigen „Light Me Up“ präsentiert die Band eine ausgewogene Setlist und Kobra Paige ist ein absoluter Blickfang und gute Frontfrau die es versteht mit ihren Mitmusikern, aber auch mit dem Publikum zu kommunizieren. Super Konzert! Der Applaus ist trotz des stilistischen Wandels am Ende des Konzerts ordentlich laut und die Fans sind warm für die kommende Beyond The Black Show. Nach ca. zwanzig Minuten Umbaupause starten die Symphonic-MetallerInnen mit dem fetzigen Titeltrack ihrer aktuellen Scheibe „Lost in Forever“. Zwar kommen die orchestralen Klänge vom Band aber der Sound ist gut, Sängerin Jennifer super bei Stimme und die Growls des Gitarristen klingen auch geil. Die Fans gehen ziemlich steil und singen vom ersten Ton an mit. Nach einer freundlichen Begrüßung geht’s mit „Beyond the Mirror“ etwas langsamer weiter. Doch die Dame am Mikrofon ist eine gute Entertainerin und weiß zu unterhalten. Bei „Songs of Love and Death“ singen alle Fans sofort lauthals mit und auch bei „Burning in Flames“ ist was los im Publikum denn es gibt nochmal eine Spur mehr Gitarren auf die Ohren, geil! In der Crowd fliegen Haare umher und Fäuste werden empor gestreckt. Zum nächsten Song nimmt Jennifer Haben auf einem Hocker Platz und außer dem Keyborder und dem Gitarristen verschwindet die Band von der Bühne. Zu den balladesken Klängen von „Unbroken“ kommen im Publikum zahlreiche Handys und Feuerzeuge zum Einsatz, was für eine schöne Stimmung in der Halle sorgt. Mit „Hallelujah“ pfeffern Beyond The Black einen ihrer schnellsten Songs in die Halle und das Publikum singt den Refrain lautstark mit. Der Höhepunkt der Show ist aber ohne Zweifel das Cover des Motörhead Songs „Love Me Forever“. Anfangs sind nur die Sängerin und einer der Gitarristen auf der Bühne und beginnen den Song akustisch an Klavier und Gitarre. In der Mitte setzten die Drums ein und die restliche Band verleiht dem Song ein schweres, klagendes Gewand. Gemessen an den Fanreaktionen funktioniert das super, denn die Crowd bricht nach dem letzten Ton in tosenden Applaus aus. Mit „Pearl in a World of Dirt“ bleibt es balladesk und zahlreiche Feuerzeuge sind in der dunklen Halle zu sehen. „Halo of the Dark“ fungiert danach als eine Art Bindeglied zwischen den Balladen und den kommenden, härteren Songs. Denn nach einem andächtigen Beginn wird’s rockig und fette Gitarren rauschen aus den Boxen. Die Fans klatschen und singen bereitwillig mit und applaudieren dankend. In „Drowning in Darkness“ sind wieder geile Growls zu hören und die Doublebass scheint etwas mehr Wumms zu haben, sehr schön. Ein weiterer Höhepunkt der Show ist das dramatische „The Other Side“. Jennifer schwankt zwischen fast zerbrechlichem „Schluchzen“ und fantastisch energischem Gesang was dem orchestralen Song noch mehr Dramatik verleiht und für die eine oder andere Gänsehaut sorgt. Dementsprechend laut applaudieren die Fans am Ende. Mit „Shine and Shade“, „Forget my Name“ und „Written in Blood“ gibt’s nochmal die volle Packung Symphonic Metal. Schnelle und harte Gitarren, epische Melodien, kräftige Drums und die perfekte Mischung aus grazilem Frauengesang und fiesen Growls. Nachdem sich Beyond the Black für den Abend bedankt haben verschwinden sie von der Bühne. Die Fans müssen zwar etwas warten, doch die Band kehrt schließlich für ein paar Zugaben zurück und startet mit dem umjubelten Kracher „In the Shadows“. Der Marschrhythmus am Anfang geht schnell in ein amtliches Metalbrett über. Die Fans klatschen und singen sich die Seelen aus dem Leib. Die Stimmung in der Halle könnte nicht besser sein. Auch auf der Bühne geben die Musiker nochmal Gas und stacheln sich gegenseitig immer weiter an. Super! Danach beenden Beyond the Black ihre Show mit einer fantastischen Version von „Running to the Edge“. Hier ist nochmal alles vorhanden. Jennifers melodischer Gesang gepaart mit dunklen Growls, harte und schnelle Gitarren in Kombination mit orchestralen Sounds und ein ordentlich donnerndes Schlagzeug. Die Fans feiern entsprechend wild und die Gitarrensolos der Gitarristen ernten lauten Applaus. Die Musiker fordern die Fans immer wieder zum mitklatschen auf und der Song endet mit lautem Applaus, freudigen Fanchören und lauten „Zugabe“-Rufen. Die Band bedankt sich für die Show und bei ihrer Crew ehe die Fans in die kalte Nacht entlassen werden. Es war ein wunderbarer Abschluss für das Konzertjahr 2017. Danke dafür.
- Avantasia Wacken Open Air 05.08.2017
Das Infield ist bis auf den letzten Zentimeter vollgestopft denn Tobias Sammet bringt seine Metal-Oper Avantasia wieder auf die Bretter und ist auch zu Gast als Headliner in Wacken. Mit zahlreichen illustren Gästen liefert die Band zu später Stunde eine super Show mit einigen Highlights. Mit an Bord sind u.a. Jorn Lande und Amanda Somerville (die quasi fest zum Avantasia Line-Up gehören). Los geht’s mit der Meat Loaf Hommage „Mistery of a Blood Red Rose“. Im schwarzen Sakko und mit buntem Zylinder singt Tobias Sammet den ersten Song des Abends alleine und begrüßt nach diesem opulenten Einstieg die Fans mit „guten Abend Wacken“. Zu „The Scarecrow“ kommt Jorn Lande auf die Bühne und singt den Song mit Tobi im Duett. Die Bühnenkulisse erinnert an eine alte Burg mit Torbögen und wird von den verschieden Sängern optimal ausgenutzt (die unterschiedlichen Ebenen die sich dadurch ergeben werden wunderbar in die Bühnenperformance mit eingebaut). Die Gitarrensolos der beiden Saitenzupfer fügen sich angenehm unauffällig in den Song ein und nach lautem Applaus am Ende kommt mit Magnum Frontmann Bob Catley der nächste Gast zu „The Story ain’t Over“ auf die Bühne. Der melodische Song wird zusätzlich von Amanda Somerville unterstützt. Nachdem Tobi „Wacken“ (auf Deutsch und auf Englisch…lach…) ins Publikum ruft antworten die Fans mit lautstarkem Jubel. Die humorvollen Ansagen des Sängers sind unterhaltsam und bringen die Fans das eine oder andere Mal zum Lachen. Zu „Dying for an Angel“ kommt Eric Marten (Mr. Big Frontmann) auf die Bühne. Der Mann ist super bei Stimme und hat sichtlich Spaß. Zum Gitarrensolo klatschen die Fans freudig mit und Amanda Somervilles Background Gesang klingt super. Zu „Twisted Mind“ bringt „Mr. Big Mouth“ eine witzige Ansage und die Band startet mit harten Gitarren. Tobi animiert die Fans zum mitklatschen und auch der Refrain wird von vielen mitgesungen. Alle drei Stimmen klingen super und die Musiker haben sichtlich Spaß. Die Fans machen freudig mit und skandieren lautstark „hey-hey“. Am Ende singt das ganze Infield den Refrain mit und „Mr. Big“ verabschiedet sich zufrieden. „Reach out for the Light“ singt Tobi zusammen mit Herbie Langhans. Die beiden Stimmen ergänzen sich super mit den Hintergrundgesängen von u.a. Amanda Somerville. Auf den Leinwänden werden Coverembleme des Albums „Metal Opera“ eingeblendet und nach zwei wunderbar melodischen Gitarrensoli und dem letzten Refrain spielen Avantasia „Farewell“. Die Fans schwenken ihre Arme zu der Ballade hin und her, klatschen und singen im Refrain mit. Amanda und Tobi singen im Duett und erzeugen so die eine oder andere Gänsehaut. Stark! Als Tobi einen Special Guest ankündigt, kommt schließlich Geoff Tate auf die Bühne und singt „Seduction of Decay“ mit ihm. Das Bühnenbild wird passend zum Cover des „Ghostlights“ Albums blau beleuchtet und das Albumcover ziert den Bildschirm. Auch im folgenden „Avantasia“ agieren die beiden wunderbar eingespielt auf der Bühne. Das ganze Infield klatscht mit und die Stimmen der Sänger harmonieren super. Nach einem Keybordsolo feuert Tobi die Fans nochmal zum mitsingen an. Weiter geht’s mit „Shelter from the Rain“. Der Song beginnt als Duett mit Herbie Langhans, doch nach dem zweiten Refrain singt Bob Catley die folgende Strophe alleine. Die drei Stimmen passen gut zusammen und geben im letzten Refrain nochmal Gas. Weiter geht’s mit „Runaway Train“ zu dem Jorn Lande wieder auf der Bühne erscheint und den Song mit seiner Stimme veredelt. Die Gitarren pendeln zwischen harten Riffs und viel Melodie. Der Refrain wird von allen auf der Bühne anwesenden Stimmen gesungen. Das Publikum klatscht fleißig mit und die stimmungsvolle Lichtshow lässt immer wieder grüne und blaue Lichtkegel ins Publikum scheinen. Mit „Promised Land“ singen Tobi und Jorn ein super Duett zu dem die Bühne rot und blau beleuchtet wird. Vor „Let the Storm decent upon you“ zettelt Tobi einen kleinen Jubel-Wettbewerb mit den Kreator-Fans vor der anderen Bühne an, betont aber dass er und Mille befreundet sind. Weiter geht’s mit „Let the Storm Descent upon you“. Zwar kommen die orchestralen Sounds vom Keybord aber der Song kommt trotzdem super rüber. Jorn und Tobi singen ein cooles Duett bei rot-blauer Lichtshow. Die Gitarren haben ordentlich Crunsh und die Fans danken mit lautem Jubel. Zu „Lost in Space“ klatschen die Fans sofort mit und Amanda Somerville kehrt als Leadsängerin zurück. Beide Stimmen klingen fantastisch und die Fans singen den Refrain euphorisch mit. Stark! Nachdem sich Tobi bei den Fans bedankt stimmt die Band ihren letzten Song an. Zum Medley „Sign of the Cross/The Seven Angels“ kommen alle Gäste des Abends nochmal auf die Bühne und singen den Track gemeinsam. Zu diesem wunderbaren Finale einer super Show klatschen alle Besucher begeistert mit und die Sänger geben nochmal alles. Am Ende explodiert über der Bühne passend zur Lichtshow ein Feuerwerk und beendet ein fantastisches Konzert.
- Accept Wacken Open Air 03.08.2017
Accept sind eine Institution und sowohl live als auch auf Platte eine verlässliche Bank. Dementsprechend groß ist der Andrang auf dem Infield denn die Band hat eine „Special-Show“ angekündigt. Und die hat’s in sich. Los geht’s gleich mit einer Premiere. „Die by the Sword“ vom neusten Album „Rise of Chaos“ wird uraufgeführt. Ein starker Einstieg der alles hat wofür man Accept liebt. Geile Riffs, feine Melodien und Mark Tornillos fantastisches Reibeisenorgan. Danach geht’s auf Zeitreise denn die Band zieht den ersten Klassiker aus dem Hut. „Restless and Wild“ wird dementsprechend laut vom Publikum abgefeiert. Nachdem der Sänger die Fans begrüßt und nochmal auf die „Special Show“ hinweist, folgt die nächste Premiere. Der neue Song „Koolaid“ erlebt seine Livetaufe. Das Gitarrenintro lockt einige Luftgitarristen aus der Reserve. Der Song ist ein famoser Headbanger und sorgt für empor gereckte Fäuste. Stark! Weiter geht’s mit „Pandemic“. Wolf Hoffmann und Peter Baltes posen grinsend auf der Bühne während Mark Tornillo seine Stimmbänder schält. Geil! Gleich darauf schießt die Band „Final Journey“ hinterher. Der Uptempo-Headbanger knallt schön deftig aus den Boxen. Wunderbar. Leider ist es die ganze Zeit über noch Taghell, so dass die coole Lightshow nicht passend zur Geltung kommt. Aber egal, die Musik zählt und die ist astrein, was mit dem nächsten Teil der Show erneut bewiesen wird. Ein schwarzer Vorhang verhängt die Bühne und die Bildschirme kündigen „Wolf Hoffmann’s Headbanger’s Symphony“ an. (Hier spielt der Gitarrist mit einem Orchester gemeinsam Lieder von Klassikkomponisten wie Johann Sebastian Bach.) Dieses Special-Set hat es in sich und klingt verdammt geil. Zu dem ersten erklingenden Gitarrenriff klatscht das gesamte Infield (das ziemlich vollgestopft ist) mit und als die ersten orchestralen Klänge ertönen fällt der Vorhang. Wolf Hoffman bietet mit dem Orchester und einer Backingband den Song „Night on a bald Mountain“ dar. Die Zuschauer jubeln begeistert ehe es mit Fryderyk Chopins „Scherzo“ weiter geht. Im Intro zünden Pyros am Bühnenrand und die vielfarbige Lightshow kommt auch geil. Der Songaufbau wird von weiteren Pyros und einer Lasershow ansprechend unterstützt und kommt gut an. Die gespielten Songs (die alle von unterschiedlichen Klassikkomponisten stammen) fügen sich zu einem starken Gesamtpaket zusammen und werden von den Zuschauern mindestens genauso abgefeiert wie die vorherige Accept Show. Alle Musiker auf der Bühne haben sichtlich Spaß und die imposanten Licht- und Specialeffekte die immer wieder in die Songs eingebaut werden passen perfekt. Als schließlich das Anfangsriff des Accept Klassikers „Princess oft he Dawn“ erklingt kommt die restliche Band zurück auf die Bühne und startet in den dritten Teil der Setlist. Accept spielen sowohl Klassiker als auch neueres Material gemeinsam mit dem Orchester. Die Fans klatschen freudig mit und intonieren die Anfangsriffs mit „Oh-oh-oh-oh“-Chören. Als Mark Tornillos Gesang einsetzt kommt fantastisches Gänsehautfeeling auf denn die orchestralen Sounds passen perfekt zu den Klassikern und der geilen Reibeisenstimme des Sängers. Nach einem weiteren coolen „Oh-oh-oh-oh“ Mitsingpart gibt’s zum Songfinale Jubel ohne Ende. Alle folgenden Songs haben aufgrund der Orchester/Metal Kombination etwas Spezielles und fast Magisches. Immer wieder ertönen laute Fanchöre zu den Songs und die Band harmoniert perfekt mit dem opulenten Orchestersound. Highlights des Sets sind „Dark Side of my Heart“ (was für ein Hit!), das fantastisch melancholische “Shadow Soldiers”, das für reichlich Gänsehaut sorgt oder „Dying Breed“ bei dem die gesamte Crowd mitsingt. Gegen Ende der Show hauen Accept ihre Klassiker in die Menge. Das schnelle „Fast as a Shark“ und auch „Metal Heart“ (mit Beethovens „Für Elise“ im Mittelteil) funktionieren sehr gut in dem orchestralen Soundgewand und ernten dementsprechend reichlich Applaus und euphorische Fanreaktionen. Die Lightshow ist das ganze Konzert über genial und sorgt in der Dunkelheit für die optischen Highlights. Das tonnenschwere „Teutonic Terror“ wird durch das Orchester fantastisch untermahlt. Die Band gibt nochmal richtig Gas und Mark Tornillo haut ein paar der geilsten Screams des Abends raus. Der Klassiker „Balls to the Wall“ beendet ein geniales Konzert mit reichlich Power und Groove. Peter Baltes und Wolf Hoffman posen grinsend Seite an Seite, Mark Tornillo hat richtig Power in der Stimme und der Refrain findet massenhaft Anklang bei den Fans. Die Musiker des Orchesters haben auch sichtlich viel Spaß an der Show und spielen sehr gut. Das Konzert endet mit lauten „Oh-Oh-Oh“ Chören, einer letzten Mitklatsch-Eskapade und einem letzten mächtigen Refrain von „Balls to the Wall“. Über zwei Stunden Konzert von denen keine Sekunde langweilig war. Es war ein genialer Abend. Punkt!
- Alice Cooper Wacken Open Air 05.08.2017
Der Altmeister des Schockrock tritt erneut in Wacken auf und liefert eine super Show mit geilen Songs und coolen Showeinlagen. Nach dem unheilvollen Intro vom Band fällt der Vorhang und Alice Cooper startet mit „Brutal Planet“ in die Show. Elegant gekleidet in weißem Hemd und schwarzem Uniform-Sakko legt er mit seiner starken Backingband los. Danach folgt mit „No More Mr. Nice Guy“ direkt der erste Klassiker. Die Fans singen freudig mit und applaudieren dementsprechend laut. Die Bühne ist mit allerlei Gruselelementen bestückt die immer wieder in die Show miteingebunden werden (u.a. sind zahlreiche Horrormasken auf der Stage platziert und eine rosafarbene Kiste die später ein wichtiger Teil der Show sein wird). Doch zuerst geht’s mit „Under My Wheels“ fetzig weiter. Die Zuschauer klatschen im Takt und Alice „dirigiert“ seine Mitmusiker durch den Song. (Ein weiterer Augenschmaus ist dabei vor allem Gitarristin Nita Strauss die lässig und doch energisch über die Bühne rockt.) „The World Needs Guts“ ist ein fetziger Rocker bei dem die Saitenfraktion feine Solos präsentiert und „Woman of Mass Destruction“ sorgt für jubelnde Fans. Bevor es klassisch weitergeht gönnt sich der Meister eine Pause und Nita Strauss zaubert sich ein feines Gitarrensolo aus den Fingern ehe sie „Poison“ anstimmt. Cooper kommt mit gewechseltem Outfit (schwarzes Hemd, schwarze Biker-Lederjacke) zurück auf die Bühne und die Fans singen begeistert mit. Am Ende des Songs posieren die Musiker im Spalier am Bühnenrand. Mit Sakko, Zylinder und Stab bewaffnet führt Alice Cooper seine Band in „Halo of Flies“ an. Der schnelle Song sorgt für viele klatschende Hände und einige Headbanger. Im Mittelteil gibt’s ein cooles Drumsolo nach dem die GitarristInnen den Song mit feinen und catchy Melodien beenden. Nun kommt die ominöse rosa Kiste zum Einsatz. Zu Sounds die nach einem Gruselverließ klingen entsteigt ihr Alice Cooper in ein „blutverschmiertes“ Arztgewand gekleidet und „Feed My Frankenstein“ beginnt. Im Mittelteil wird Alice von Gehilfen in Gasmasken auf einen Apparat geschnallt und verschwindet ehe das „Frankenstein-Monster“ die Bühne betritt und den Song zu Ende singt. Zu „Cold Ethyl“ trägt der Meister eine Assassinen-Weste mit Messern und zieht eine Stoffpuppe aus seiner Kiste. Mit ihr tanzt er über die Bühne ehe er sie zu Boden tritt. Der Song über eine nekrophile Liebe geht direkt über in „Only Women Bleed“ zu dem der Großmeister auf einer blutverschmierten Tonne sitzt. Im Mittelteil der quasi-Ballade entsteigt der rosa Kiste eine scheinbar Tote die mit Hilfe einer Kurbel auf ihrem Rücken immer wieder „aufgezogen“ werden muss und dann zum Gitarrensolo über die Bühne tänzelt. Am Ende ersticht Alice die Dame und Polizeisirenen ertönen als Intro zu „Paranoic Personality“ in dem Alice in eine Zwangsjacke gepackt wird und am Ende wieder von der untoten Krankenschwester umgarnt und traktiert wird. In diesem Outfit singt er ihr die „Ballad of Dwight Fry“. Passend zum Text „tötet“ die Dame ein zweiköpfiges Baby bevor sich Alice zum letzten Refrain aus der Zwangsjacke befreit und versucht sie zu erwürgen. Doch zwei Gehilfen mit Gasmasken packen ihn und führen in zur Guillotine durch die er schließlich „enthauptet“ wird. Der „Henker“ stellt „seinen Kopf“ zur Schau während „I love the Dead“ gespielt wird. Zu „I’m eighteen“ kehrt Cooper in Leopardensakko und mit riesiger Gehhilfe bewaffnet zurück auf die Bühne. Die Crowd singt den Refrain lauthals mit. Zum Ende des Songs explodieren Feuerwerkskörper auf der Bühne und eine klingelnde Schulglocke leitet „Schools Out“ ein. Das ganze Infiled klatscht zu dem Klassiker und singt den Refrain lauthals mit. Seifenblasen fliegen über die Bühne während sich einige Crowdsurfer Richtung Bühne tragen lassen. In der Mitte des Songs baut die Band ein geiles Snipped des Pink Floyd Klassikers „Another Brick in the Wall“ ein. Vor dem letzten Refrain stellt Alice seine Mitmusiker und Bühnenstatisten vor ehe der Song mit tosendem Applaus endet. Als die Frage „One more?“ mit lautem Jubel beantwortet wird stimmt die Band nach Alice Coopers Worten „this one is for Lemmy“ den Motörhead Song „Ace of Spades“ an. Den Gesang teilt sich der Meister mit seinem Bassisten und nachdem die Band nochmal richtig Gas gibt (inklusive geilem Gitarrensoloduell) endet eine wunderbares Konzert und eine unterhaltsame Show.
- Amon Amarth Wacken Open Air 05.08.2017
Die Wikinger sind wieder da! Und wie immer mit mächtiger Show und geiler Musik. Das Drumset thront auf einem Podest in Form eines Wikingerhelms und an den Seiten führen Stufen hinab zur eigentlichen Bühne. Rein optisch schon der erste Pluspunkt. Nach einem orchestralen Intro vom Band legt die Band mit „The Pursuit of Vikings“ einen furiosen Start hin. Schon zu den ersten Riffs singen die Metaller vor der Bühne lauthals mit. Bei glasklarem Sound feuert die Band „As Loke Falls“ hinterher. Pommesgabeln werden en Masse in die Luft gereckt. Leider kommt die Lightshow nicht so gut zur Geltung, denn es ist noch hell. Egal, die famosen Songs entschädigen mehr als gerecht. Nachdem der Song mit lauten „Hey-Hey“ Fanchören beendet wird begrüßt Johan Hegg die Fans mit „Guten Abend Wacken. Ist alles gut?“. Und sammelt damit zusätzliche Sympathiepunkte. Weiter geht’s mit „First Kill“. Zu der Highspeed Death Metal Granate zünden haufenweise Pyros am Bühnenrand. Und im Refrain singt die Crowd geschlossen „I am an Outcast…“, geil! Darauf folgt „The Way of Vikings“ inklusive Showkampf. Der Sound ist astrein und die Szenerie auf der Bühne weiß zu gefallen. Ohne Pause schießen die Nordmänner „Cry of the Blackbirds“ hinterher. Der Anfang wird bereits von lauten „hey, hey“ Rufen begleitet und schließlich singt das ganze Infield den Song mit. Fanstastisch! Am Ende bilden sich sogar erste Circle-Pits vor der Bühne. Dann erklingen die ersten Töne von „Deceiver of the Gods“ und das Infield singt einstimmig mit ehe das Highspeed-Geprügel einsetzt. Synchrones Headbanging auf der Bühne gibt immer ein geiles Bild ab und im rhythmischen Mittelteil fliegen Crowdsurfer en Masse nach vorne. Stark! Jetzt kommt ein „Wikinger“ mit Totenmaske auf die Bühne und die Band startet „Father of the Wolf“. Headbanging ist angesagt! Während des ganzen Songs schreitet der „Totenwikinger“ erhaben über die Bühne, was manchmal ein durchaus lustiges Bild abgibt. Weiter geht’s mit „Death In Fire“. Dem Titel entsprechend wird einiges an Flammen auf der Bühne geboten. Sehr schön. Ohne Pause wird die Speed-Granate „War of the Gods“ hinterhergeschossen. Vor der Bühne ist jetzt richtig was los. Pits drehen los und Crowd-Surfer fliegen haufenweise nach vorne während sich die Band präzise und tight durch den Song hämmert. Danach verschwinden die Musiker kurz und Johan kommt mit einem riesigen Trinkhorn zurück und verkündet er hebe sein Horn auf die Fans. Damit kündigt er „Raise your Horns“ an. Das mit reichlich Druck aus den Boxen geschossen wird. Während der Refrain von allen begeistert mitgesungen wird fliegen wieder haufenweise Crowdsurfer gen Bühne. Jetzt kommt Doro Pesch auf die Bühne und kündigt das Duett „A Dream that cannot be“ an. Der Song fetzt ordentlich und Doro packt ein paar richtig fiese Gesangslinien aus. Sehr geil und ein Highlight des Sets. Weiter geht’s mit „Guardians of Asgaard“. Die beiden Runenaufsteller auf der Bühne werden jetzt in Brand gesteckt und im Refrain schießen reichlich Flammen von der Bühne empor. Bei rötlich-blauer Lichtshow drehen die Wikinger nochmal so richtig auf und geben amtlich Stoff. Geil! Das Publikum skandiert am Ende einstimmig „hey, hey“ ehe es dunkel wird auf der Bühne. Donnergeräusche, Blitz und Gewitteranimationen kündigen schließlich das finale „Twilight of the Thunder God“ an. Johan kommt mit einem riesigen Thorshammer auf die Bühne und die Band schießt die letzte Speed-Granate des Abends ins Publikum. Während dieses frenetisch feiert steigt auf der Bühne eine Midgardschlange empor. Amon Amarth geben nochmal alles und am Ende „bekämpft“ Johan Hegg die Schlange. Mit Funkenregen und reichlich Pyros endet eine fulminante und unterhaltsame Show.
- From The Void Wacken Open Air 02.08.2017
From The Void sind die finnischen Abgesandten für das W:O:A Metal Betal 2017. Im gut gefüllten Zelt legen die Black Metaller in schwarze Kapuzen gehüllt und mit schickem Corpsepaint bemalt mit ihrem melodischen Black Metal los. Zwar kommt vor der Bühne relativ wenig Bewegung auf, doch die Band weiß musikalisch zu überzeugen. Optisches Highlight ist das Hirschgeweih das der Sängers auf seiner Kapuze trägt (etwas skurril aber doch irgendwie passend). Die Songs sind allesamt gut gemacht, lediglich das Stageacting könnte etwas agiler sein, denn die Musiker verharren quasi ununterbrochen und fast stoisch auf ihren Positionen. Alles in allem bieten From The Void aber eine unterhaltsame Black Metal Show. Man darf gespannt sein was da noch folgt.
- Kreator Wacken Open Air 05.08.2017
Es ist spät in der verregneten Nacht und doch ist das Infield vollgestopft, denn Kreator rufen zur „Thrash-Attack“. Schon zum Intro vom Band steht die Band auf der Bühne, die von zwei Statisten mit Masken und brennenden Bengalos flankiert wird. Doch sofort legen Kreator los und eröffnen die Show mit dem Doppelschlag „Hordes of Chaos“/“Phobia“. Der Sound ist klar und drückt ordentlich. Bei letzterem singen einige hundert Stimmen den Text mit und während des Refrains steigen Rauchsäulen vom Bühnenrand auf. Feiner Start. Ohne Pause erklingt das Intro zu „Satan Is Real“. Hart, düster und brutal kommt der Sound von der Stage und das dämonische Bühnenbild verleiht der Stimmung zusätzliche Düsternis. Weiter geht’s mit einem Intermezzo auf der Akustikgitarre das den Titeltrack des aktuellen Albums „Gods Of Violence“ ankündigt. Blaues und grünes Licht beleuchtet den Nebel der über die Bühne wabert ehe der Track furios startet. Was hier an instrumentalem Können geboten wird ist fantastisch. Der Sound ist glasklar und der Refrain „We Shall Kill“ wird aus hunderten Kehlen mitgesungen. In der Mitte des Songs zückt Mille eine Nebelkanone und „feuert“ damit ins Publikum. Im Soloteil sitzt jedes Riff und jeder Break. Geil! Mit „People of the Lie“ und „Total Death“ feuert die Band zwei ältere Klassiker hinterher. Hier liegt noch mehr „Rotzigkeit“ in den Kompositionen und das kommt gut an. Die Fans danken mit fliegenden Haaren. Obwohl es die ganze Zeit über regnet ist es beachtlich voll vor der Bühne. Mit „Total Death“ packen Kreator einen ganz alten Klassiker von ihrem Debutalbum „Endless Pain“ aus und der punkige Thrashhammer kommt hervorragend an. In der Crowd sind mehrere Cirlce-Pits im Gange. Zu einigen apokalyptischen Szenerien auf den Leinwänden erklingt „Mars Mantra“, das Intro zu „Phantom Antichrist“. Jetzt geben Band und Publikum gleichermaßen Vollgas. Auf der Bühne ist Highspeed Thrash Metal geboten und davor drehen einige Circle-Pits ihre Runden. Direkt danach wird „Fallen Brother“ gespielt und Lemmy Kilmister gewidmet. Feine Geste. Die Fans skandieren „hey, hey“ und zu melodischem Thrash Metal werden auf den Leinwänden Bilder von verstorbenen Szene-Größen wie Cliff Burton, Lemmy aber auch Bilder von H.R. Giger gezeigt. Zusätzlich hat die Band den Schweizer Sänger Dagobert eingeladen. Und der präsentiert, wie auch schon auf dem Album „Gods Of Violence“ seinen Vers zum Lied „Fallen Bother“. Cooles Gimmick! Auf die Frage wie es geht ertönt lauter Jubel und als Mille den finalen Moshpit des Abends fordert lassen sich die Fans nicht lange bitten. Weiter geht’s mit „Enemy Of God“ das eine absolute Granate ist. In blauem Licht werden dämonische Fratzen auf den Bildschirmen sichtbar und im Publikum geht richtig die Post ab. Ohne Pause wird „From Flood Into Fire“ hinterhergeschoben. Und der Midtempo-Groove des Songs lädt die Metalheads zum Haare schütteln ein. Auch hier wird der Refrain von gefühlt jedem Fan auf dem Acker mitgesungen. Die abwechselnd rote und blaue Bühnenbeleuchtung verleiht dem Geschehen eine zusätzliche düstere Stimmung. Wunderbar! Nach dem Intro „Apocalypticon“ vom Band schießen Kreator das pfeilschnelle „World War Now“ nach. Die hektisch-düstere Lightshow untermahlt den brutalen Sound perfekt. Geil! Im Soloteil zeigen Mille und Sami, dass sie zu den besten Gitarristen gehören die sich in der Szene tummeln! Das folgende „Hail to the Hordes“ widmet Mille allen anwesenden aber auch abwesenden Fans. Auf den Bildschirmen sind Elemente des Cover-Artworks von „Gods of Violence“ zu sehen und die abwechselnd rot/gelbe und blau/grüne Lightshow macht einiges her. „Civilisation Collapse“ beginnt mit einem rhythmischen Schlagzeugintro ehe es förmlich explodiert. Jetzt fliegen richtig die Fetzen. Highspeed-Geballer der Extraklasse ist geboten. Die blau/rote Lightshow untermauert die düstere Aussage des Songs. Als Mille einen Circle-Pit „Wacken-Style“ fordert lässt dieser nicht lange auf sich warten. Das Publikum hat offensichtlich noch viel Energie. Mit einer Wand aus Pyros beenden Kreator ihren Set vorläufig. Doch kurz darauf erklingt „The Patriarch“ vom Band und zwei maskierte Fackelträger betreten die Bühne. Mit reichlich Nebel und Feuer starten Kreator mit „Violent Revolution“ in den Zugabeblock. Der Thrasher rollt deftig aus der P.A. und das Publikum skandiert einstimmig „Hey, Hey“ bevor sich Mille und Sami ein letztes Solo-Duell liefern. Zum Ende hin zündet eine Wand aus Flammen am Bühnenrand und die Gitarrenmelodien werden von den Fans lauthals mitintoniert. Milles Frage „Are you ready to kill?“ kündigt die letzte Speed-Granate des Abends an. „Pleasure to Kill“ wird zum wahren Abrisskommando und die Band hämmert ein letztes Mal mit schierer Brutalität auf die Konzertgäste ein. Die Lightshow ist passend zum Song hektisch und düster und am Ende zünden am Bühnenrand Pyros en Masse und die Rauchkanonen nebeln die Bühne komplett ein. Fantastischer Gig!
- Memoriam Wacken Open Air 04.08.2017
Als eine der ersten Bands am Festival-Freitag dürfen Memoriam ran. Die Band setzt sich aus allerlei Death Metal Recken zusammen die bereits jahrelange Szeneerfahrung sammeln konnten u.a. bei den legendären Bolt Thrower oder Benediction. Dementsprechend heißt es klotzen statt kleckern. Zudem haben die Musiker mit „For the Fallen“ ein famoses Stück Death Metal im Gepäck, das sie an diesem frühen Freitag auf die Fans loslassen. Man merkt zwar dass es noch früh am Tag ist (dementsprechend ist weniger los vor der Bühne) aber die Anwesenden feiern die Geschosse der Engländer. Songs wie „War Rages On“, „Flatline“ oder „Reduced to Zero“ sind hervorragende Death Metal Schoten und eignen sich perfekt dazu sich den Restschlaf aus dem Hirn pusten zu lassen. Die sympathischen Ansagen von Karl Willets machen Spaß und die Musiker kommen aus dem Grinsen nicht mehr heraus angesichts der Action die mittlerweile vor der Bühne abgeht. Die Metalheads scheinen langsam wach zu werden. Zwar ist nach einer knappen Dreiviertelstunde Schluss aber das war ein starker Einstieg in den Tag.
- Subway to Sally Wacken Open Air 05.08.2017
Wenn Subway to Sally auf dem Wacken-Billing stehen spielen sie traditionell als letzte Band und beschließen somit das Festival. Auch diesmal stehen die Potsdamer in der Nacht zum Sonntag auf der Bühne und beenden ein wunderbares Festival mit einem genialen Konzert. „Grausame Schwester“ ist ein starker Opener. Der Song zeigt die härtere Seite der Band in Kombination mit einem Ohrwurmrefrain. Sehr gut! Die Zeichen stehen auf Sturm, denn mit der „Henkersbraut“ geht’s deftig weiter. Der Song ist beim Subway to Sally Publikum bekannt und so wird der Refrain laut und enthusiastisch mitgesungen und das ganze Lied über klatschen die Fans mit. Mit der Tattoohymne „Kleid aus Rosen“ serviert die Band einen gerne gehörten Klassiker der laut mitgesungen wird. Die Band ist das ganze Konzert über perfekt aufeinander eingespielt und liefert eine starke Show. Mit dem düsteren „Unsterblich“ geht’s weiter und Eric Fish zeigt erneut dass er ein klasse Frontmann und ein starker, wandelbarer Sänger ist. Bei „Eisblumen“ singt das prall gefüllte Infield einstimmig jeden Refrain mit. Super! In „Falscher Heiland“ hinterfragen Subway to Sally jeglichen Glauben und blinden Gehorsam. Leider verliert diese Thematik nicht an Aktualität. Davon abgesehen ist der Refrain bestens zum mit singen geeignet. Entsprechend laut ist es im Publikum. Mit dem schnellen „Tanz auf dem Vulkan“ ruft die Band sprichwörtlich zum Tanz auf. Die Fans klatschen und singen enthusiastisch mit bevor das folgende „Maria“ die ruhige Seite der Band zeigt. Die akustische Ballade wird vom Anfang bis zum Ende vom kompletten Infield mitgesungen und sorgt für Gänsehaut. Stark! Jetzt erklingt das Geigenintro von „Für immer“. Nach der vorherigen Ruhe folgt jetzt der Sturm! Der Song ist hart und metallisch und findet großen Anklang bei den Fans, die den Song richtig abfeiern, mitklatschen und singen. Jetzt folgt das „Böse Erwachen“. Die Härte bleibt, doch die folkloristischen Anteile stehen mehr im Vordergrund. Den Fans macht’s Spaß und sie singen und klatschen den ganzen Song über mit. „Arme Ellen Schmitt“ knallt heavy aus den Boxen und Eric Fishs Gesang klingt wunderbar rau. Ganz groß! Mit “Besser du rennst” wird‘s schnell. Der Song hat abgesehen von der astreinen Performance auch eine starke Message und sorgt im Publikum für zahlreiche Headbanger. „Ohne Liebe“ sorgt mit seinen folkloristischen Klängen und dem schnellen Rhythmus für tanzende Metaller, die den Refrain begeistert mitsingen und im Zwischenspiel freudig mitklatschen. Mit „Sieben“ wird’s noch mal fetzig und düster. Im Publikum wird eifrig mitgeklatscht und mitgesungen und auch das altbekannte Handzeichen zum Song wird zahlreich in die Luft gestreckt. Super! Nachdem sich die Band bei den Fans und den Veranstaltern des Festivals für den Abend bedankt hat verabschieden sich Subway to Sally mit ihrem „Veitstanz“ vom Publikum. Die Fans tanzen und klatschen ein letztes Mal, feuern die Musiker mit ihren Fanchören an und singen den Text lauthals mit. Nachdem sich die Band entgültig verabschiedet hat und von der Bühne gegangen ist bleibt nur die Feststellung zurück gerade einen wunderbaren und würdigen Abschluss für das diesjährige Wacken Open Air erlebt zu haben. Danke dafür.
- Trivium Wacken Open Air 04.08.2017
Trivium haben auf dem W.O.A 2017 wieder einmal bewiesen, dass sie live eine absolute Bank sind. Als die Band zum Intro „The End of Everything“ die Bühne betritt erntet sie bereits reichlich Applaus und mit „Rain“ legen die Musiker einen brettharten Start hin. Matt Heafys und Corey Beaulieus Growls sitzen genauso punktgenau wie Matts Cleangesang. Den Fans gefällt’s und sie gehen dementsprechend steil. Mit „Watch the World Burn“ gibt’s den nächsten Headbanger. Die Pyros die während des Songs abgebrannt werden machen dem Titel alle Ehre. Der tighte Groove von „Strife“ sorgt für rotierende Häupter und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt der Show fällt auf, dass alle drei Sänger (neben Matt übernehmen Bassist Paolo und Gitarrist Corey unterstützend Cleangesang und Growls) bestens bei Stimme sind. Unter tosendem Applaus kündigt Matt das folgende „Down from the Sky“ an. Der Thrasher fetzt ordentlich und der Refrain findet großen Anklang bei der Crowd. Neu-Drummer Alex Bendt erledigt die ganze Show über einen famosen Job und prügelt die Groove Attacken der Florida-Metaller präzise und mit hartem Anschlag ins Publikum. Mit „Until the World Goes Cold“ zeigen Trivium dann ihre melodische Seite. Der Song ist ein absoluter Ohrwurm bei dem der harte Drum-Groove im Kontrast zu den wunderbar melodischen Gitarren und dem cleanen Gesang steht. Aber genau das macht den Song spannend und er funktioniert live super. Zumindest heute, denn die Fans haben Bock auf Melodie und danken mit entsprechend lautem Applaus. Jetzt folgt eine Premiere für das Wacken-Publikum denn Trivium hauen mit „The Sin and the Sentence“ einen neuen Song raus. Unterstützt von reichlich Pyros und Rauch gibt die Band Vollgas und macht mit diesem Vorgeschmack Lust auf das kommende Album. Mit „Built to Fall“ gibt’s wieder eine ordentliche Portion Groove, ehe „A Gunshot in the Head of Trepidation“ zurück zu den Anfängen der Band führt und brutal und heavy aus den Boxen scheppert. Die geteilten Growls sitzen ebenso perfekt wie die cleanen Passagen und Trivium beweisen erneut, dass sie sowohl starke Melodik als auch deftige „Haudrauf-Musik“ perfekt beherrschen. Als das gezupfte Gitarrenintro zu „Kirisute Gomen“ erklingt animiert Matt die Fans zum mitklatschen und seiner Aufforderung zu einem Circle-Pit kommen nicht wenige Fans nach. Die Growls teilen sich Matt und Corey wieder und in der cleanen Bridge singen die Fans zahlreich mit. Bassist Paolo ist die ganze Show über ein unterhaltsamer Zeitgenosse der in Destruction-Kutte über die Bühne rennt und die Fans mit zahlreichen Gesten zum Durchdrehen animiert. Weiter geht’s mit „Silence in the Snow“. Der Song drückt schwer aus den Boxen und der Bass wummert in den Eingeweiden, wunderbar. In dem melodischen Song kommt Matts cleane Singstimme wunderbar zur Geltung was eine passende Abwechslung zu den vorherigen Tracks mit reichlich Growls ergibt. Als vorerst letzten Song servieren Trivium dann das heftige „Like Light to Flies“ aus ihren Anfangstagen. Die Fans kommen den Aufforderungen mitzusingen freudig nach und die Growls in den Strophen, die sich Matt und Corey teilen klingen nochmal eine Spur derber als bisher. Nach einem kurzen „Thank you, Wacken“ verschwindet die Band von der Bühne. Doch es dauert nicht lange und sie servieren mit einer krachenden Version von „In Waves“ ihren endgültig letzten Song. Die Fans brüllen den Refrain bis zur Erschöpfung mit und es scheint als bündeln Trivium ihre letzte Energie in diesem einen Song der schließlich mit reichlich Pyros und Funkenregen von der Bühne endet. Was für eine geile Show. Trivium waren, sind und bleiben live eine Macht, Punkt.
- Crowbar Wacken Open Air 02.08.2017
Die Hardcore/Sludge Recken von Crowbar spielen am Abend im eher mittelmäßig gefüllten Zelt. Der Gig wird allerdings für alle Anwesenden zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Band steigt mit „High Rate Extinction“ in ihren Set ein und walzt die Hörer mit ihrer Soundwand nieder. Weiter geht’s mit dem schnelleren „All I Had (I Gave)“ das für einige fliegende Matten im Publikum sorgt ehe „To Build a Mountain“ zähen Sludge bietet und schwer aus den Lautsprechen drückt. Kirk Windstein macht zwischendurch immer wieder kurze, sympathisch rotzige Ansagen und sammelt so zusätzliche Sympathiepunkte. „Plasmic and Pure“ vom aktuellen Album „The Serpent Only Lies“ ist famoses Heavy-Doom Futter auf das das schnelle „Conquering“ folgt. Die wenigen Anwesenden Fans feiern die emotionalen Doom/Sludge-Hymnen richtig ab so dass sich Kirk Windstein am Ende höflich und herzlich bei den Fans bedankt. Doch davor wird es mit „Existence is Punishment“ nochmal schwermütig und düster. Mit dem folgenden „The Cemetary Angels“ zeigen Crowbar ihre schnellere Seite. Der Track kommt gut an und sorgt für einige fliegende Mähnen. Bei „Walk with Knowlegde Wisely“ wird es wieder düster und langsam. Die Gitarren drücken ordentlich und der Bass brummt schön in den Eingeweiden. Wunderbar! Mit „Like Broken Glass“ verabschieden sich Crowbar von ihren Fans und hämmern zum Abschluss nochmal ein Heavy Doom Brett der Extraklasse raus. Geiler Gig!
- Heaven Shall Burn Wacken Open Air 05.08.2017
Die Extrem-Metaller von Heaven Shall Burn sind wieder zu Gast in Wacken und können sich über beachtlichen Zuschauerzuspruch freuen. Vor der Bühne ist es ziemlich voll. Noch bevor die Band die Bühne betritt fällt das aufwendige Bühnenbild auf. Die Aufbauten erinnern an ein Atommüllendlager (und sollen eben genau ein solches darstellen). Nach einem kurzen Intro macht das schleppende „The Loss of Fury“ vom aktuellen Album „Wanderer“ den Anfang und geht direkt in den Song „Bring the War Home“ über. Der Sound ist gut ausdifferenziert, was den brachialen Songs das ganze Konzert über ordentlich Druck verleiht. Mit „Voice of the Voiceless“ hauen die Jungs gleich zu Anfang einen ihre stärksten Hits raus und das Publikum dankt mit amtlicher Action. Vom Circle-Pit bis zu Crowdsurfern ist alles geboten. Zwischen den Songs bittet Sänger Marcus Bischoff ständig auf eine Wall of Death zu verzichten (was auch Sinn macht, denn diese Aktion ist für jeden der nicht daran teilnehmen will und evtl. zwischen die Fronten gerät sehr unangenehm) und die Fans kommen seiner Bitte zum Großteil nach. Aber zurück zur Musik, mit „Land of the Upright Ones“ wird’s schnell und brutal. Doublass und melodische Stakkatogitarren sind aber genau das worauf die Fans Bock haben, denn im Pit ist ordentlich was los. Mit „Corium“ geht’s zurück zum „Iconoclast“ Album und die Energie der Musik scheint immer mehr Fans anzusprechen (zumindest wird der Zulauf nicht weniger). Songs wie das fetzige „Combat“ oder das etwas melodischere „Passage of the Crane“ werden gleichermaßen brutal dargeboten und enthusiastisch abgefeiert. Zwischendurch bedankt sich Sänger Marcus immer wieder für den Zuspruch der Fans (die harten Jungs sind halt doch freundliche Burschen). Ein langsames Intro kündigt dann das Überbrett „Downshifter“ an und löst die lautesten Fangesänge während des Gigs aus. „The Omen“ ist nicht weniger brutal und man sieht zahlreiche Matten kreisen. Geiles Ding! Vor „Hunters will be hunted“ betont der Sänger ausdrücklich dass der Song auf keinen Fall zu irgendeiner Art von Gewalt aufrufen würde sondern lediglich die stereotypen Rollen des Jägers und des Gejagten umdrehe. Der Song ballert drückend aus der PA und die Fans danken mit „Fan-Gesängen“. Das schleppend brutale „Counterweight“ sorgt schließlich dafür, dass die Fans einen Circle-Pit um den Soundturm auf dem Field starten. Zu der actiongeladenen Bühnenpräsenz der Band passt’s (und auf den Bildschirmen sehen die eingeblendeten Szenen auch beeindruckend aus). Nachdem sich Marcus für den Fanzuspruch bedankt läutet das „Awoken“ Intro vom Band die „Endzeit“ ein. Und die hat‘s in sich. Vom ersten Ton an singen die Fans die Zeilen „Nothing cause nothing…“ lauthals mit während die Band präzise wie ein Uhrwerk auf sie einhämmert. Nach dieser Abfahrt ist aber erst mal Schicht im Schacht. Doch die Band lässt ihre Fans nicht lange warten, kehrt unter tosendem Applaus zurück auf die Bühne und startet mit dem aggressiven „Godiva“ in den Zugabeblock. Die Fans drehen nochmal richtig durch. Außer einer Wall of Death ist jetzt alles geboten von reichlich Crowdsurfen bis zu mehreren Circle-Pits. Heaven Shall Burn beenden das famose Konzert schließlich mit ihrer Version des Edge Of Sanity Songs „Black Tears“. Und die hat’s wie immer in sich. Das hohe Tempo, die geilen Drums und die griffigen Melodien holen die letzten Kräfte aus den Fans heraus. Hier wird mitgeschrien, mitgesprungen und der Pit eskaliert jetzt richtig. Am Ende hinterlassen Heaven Shall Burn eine große Anzahl zufriedener Fans. Und auch als Kritiker der Band muss man anerkennen dass die Thüringer wissen wie man die Massen bewegt. Famoser Gig!
- Grand Magus München Backstage 27.10.2017
Die schwedischen Rifflords von Grand Magus gastieren im Rahmen ihrer „Sword Songs“-Tournee auch in der Münchner Backstage Halle. Unterstützend sind die Thrash Metaller von Evil Invaders und Elm Street mit an Bord. Letztere dürfen als Erste ran und bieten melodischen Thrash Metal. Das Trio hat sichtlich Spaß und spielt sich von Song zu Song mehr in Ekstase. Obwohl sie Vorband sind haben sie zwei schicke Bühnenaufsteller im Petto die optisch einiges hermachen. Das Publikum brauch anfangs ein wenig doch die Besucher tauen mehr und mehr auf so dass Elm Street zum Ende der Show reichlich Applaus ernten. Nach einer etwas längeren Umbaupause stehen die Evil Invaders auf den Brettern. Der authentische achtziger Jahre Thrash Metal der Band ist handwerklich gut gemacht, allerdings springt der Funke zum Publikum nicht so schnell über wie zuvor bei Elm Street. Was vermutlich am etwas chaotisch wirkenden Songmaterial der Band liegt. Im Grunde ist alles vorhanden was eine Thrash Metal Show ausmacht inklusive optischen Highlights wie Messer, Nieten und Patronengurten, aber der gewöhnungsbedürftige Gesang, der irgendwo zwischen hohem Kreischen und heiseren Screams pendelt ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Für ordentlichen Applaus reicht’s am Ende doch. Nach einer viel zu langen Umbaupause (Warum? Muss Backstage noch fertig getrunken werden?) entern dann endlich Grand Magus die Stage. Die Fans bieten ihnen einen lauten Empfang und die Band steigt mit „I, The Jury“ in ihren Set ein. Bei glasklarem Sound frisst das Publikum der Band förmlich aus der Hand und es werden Häupter geschüttelt und Fäuste gereckt. Beim mächtigen „Varangian“ skandiert die Crowd im Refrain geschlossen „We are Warriors, Defenders of Steel“, sehr schön. Als das Intro zu „On Hooves of Gold“ erklingt fliegen im Publikum reichlich Haare durch die Luft und wäre man nicht in einer Halle würde man den Fangesang im Refrain vermutlich sehr weit hören. Mit der Ansage dass jetzt eine Kämpferhymne komme haut das Trio „Steel versus Steel“ raus. Der treibende Rhythmus sorgt für reichlich Headbanging und laute Fangesänge im Refrain. Zu „Forged in Iron-Crowned in Steel“ wird die Halle von Sänger JB in zwei Hälften geteilt und die Fans werden mit der Aufgabe betraut im Refrain die Worte „Viking Metal“ (im Seitenwechsel versteht sich) so laut wie möglich mitzusingen. Das klappt gut und Fans und Band gefällt’s. Ein ruhiges Gitarrenintro kündigt „Ravens Guide our Way“ an. Der schwermütige Headbanger sorgt für fliegende Mähnen. Beim folgenden „Freija’s Choice“ fliegen auch reichlich Matten umher und das Schlagzeugsolo in der Mitte des Songs kommt gut an. So richtig laut wird es aber beim folgenden „Iron Will“. Grand Magus grooven schwer und tight und die Fans danken im Refrain mit den lautesten Gesängen des Abends. Stark! Das folgende „Like the Oar strikes the Water“ wird genauso euphorisch gefeiert. Die Musiker fühlen sich sichtlich wohl bei diesem Zuspruch, JB spielt ein feines Gitarrensolo und das Basisriff des Songs wird aus zahlreichen Kehlen mitgesungen. Jetzt wird die Beleuchtung zurückgefahren und das Instrumental „Arv“ erklingt vom Band ehe die die Band mit „Triumph and Power“ stark nachlegt. Die Halle wird erfüllt von Fangesängen die im Refrain richtig laut werden. Nach lautem Applaus kündigt JB „Valhalla Rising“ an und bedankt sich für den Abend. Im Publikum werden zahlreiche Fäuste gereckt und der Refrain wird fleißig mitgesungen. Danach verschwinden Grand Magus von der Bühne, allerdings lassen sie sich nicht zu lange bitten und kehren unter tosendem Jubel auf die Bretter zurück. Ein akustisches Gitarrenintro kündigt schließlich „Silver Into Steel“ an. Jetzt kocht die Stimmung in der Halle nochmal richtig auf. Die Metalheads schütteln ihre Häupter, recken die Fäuste und singen lauthals mit. Nach dem euphorischen Jubel lobt JB die gute Stimmung im Club, ehe er den letzten Song des Abends ansagt. „Hammer of the North“ wird dann wirklich zum sprichwörtlichen Hammer. Die Band gibt nochmal Vollgas und der Refrain bewirkt die lautesten Fangesänge und „Oh-Oh“ Chöre des Abends. Da der Song für Headbanging prädestiniert ist fliegen die Matten zahlreich durch die Luft ehe der Song unter tosendem Applaus endet. Das Publikum singt noch lange nachdem die Band von der Bühne verschwunden ist seine „Oh-Oh“ Chöre. Grand Magus haben an diesem Abend erneut bewiesen, dass sie eine musikalische Macht sind und ihre Show hat trotz der verhältnismäßig kurzen Spielzeit für die durchwachsenen Openingbands entschädigt. Feine Sache!
- Orden Ogan München Backstage 09.07.2017
Im Rahmen ihres aktuellen Albums „Gunmen“ spielen Orden Ogan ein paar ausgewählte Releaseshows u.a. auch in der Münchner Backstage Halle. Also fix eine Karte geordert und ab nach München. Als Support sind Mob Rules und Human Fortress mit von der Partie. Letztere legen dann auch relativ zügig nach Einlass los. Ihr melodischer Heavy Metal eignet sich gut zum warm werden für die kommenden Bands und so ernten die Musiker reichlich Applaus. Soundtechnisch ist alles top und auch spieltechnisch präsentieren sich Human Fortress souverän und agil. Als die sympathischen Mannen nach sieben Songs von der Bühne gehen ist das Publikum warm und hungrig auf mehr. Während der Umbaupause haben die Fans Zeit sich mit dem einen oder anderen Kaltgetränk zu versorgen, ehe Mob Rules loslegen. Die starten schließlich mit dem düsteren „Black Rain“ in ihren Set. Anfangs ist die Crowd noch etwas zurückhaltend doch spätestens beim Refrain sind die ersten Fanchöre zu hören. Nach einer freundlichen Begrüßung geht’s mit dem schnellen „On the Edge“ vom aktuellen Album „Tales From Beyond“ weiter. Der Song ist feiner Hit und so sind zahlreiche Fanchöre und reichlich Pommesgabeln in der Luft auszumachen. Weiter geht’s mit „Somerled“ das mindestens genauso gut ankommt. Der Refrain wird von den Fans euphorisch mitgesungen und sorgt für massig Headbanging im Publikum. Die Band bedankt sich für den Zuspruch und legt mit dem düsteren „My Kingdom Come“ nach. Während beim ruhigen Anfang die fantastische Stimme des Sängers noch besser als bisher zur Geltung kommt steigert sich der Song im Refrain zu einem absoluten Publikumsliebling. Alles singt mit oder reckt die Pommesgabel in die Luft. Feine Sache. Im Intro zu „Trial by Fire“ klatscht die ganze Halle mit, ehe der Song an Fahrt gewinnt und richtig losfetzt. Der Sänger ist die ganze Zeit über sehr gut bei Stimme und auch die Instrumentalfraktion hat sichtlich Spaß. Mit „Astral Hand“ wird’s orchestral ehe das Pianointro zu „In the Land of Wind and Rain” erklingt. Den Fans gefällt’s und hier glänzt der Sänger so richtig mit seiner fabelhaften Stimme. Als er danach fragt ob den alle Bock auf Orden Ogan haben würden ertönt lauter Jubel. Doch bevor der Orden ran darf hauen Mob Rules noch das geile „Hollowed Be Thy Name“ raus. Die Fans honorieren den Gig indem sie euphorisch mitklatschen, die Matten kreisen lassen und im Refrain freudig mitsingen. Mob Rules geben nochmal alles und die Gitarristen brillieren mit feinen Solis ehe sich die Band unter tosendem Applaus verabschiedet, artig verbeugt und Platz für Orden Ogan macht. Nach dem Umbau und einem Intro vom Band betreten Seeb und seine Mannen schließlich die Bühne und legen mit „To New Shores of Sadness“ schnell und hart los. Im Publikum fliegen reichlich Haare durch die Luft. Nach einer kurzen Begrüßung zaubert der Orden mit „We are Pirates“ den ersten Publikumsliebling aus dem Hut. Der rhythmische Song sorgt für freudigen Jubel und die Worte „we’re Pirates“ werden von den Fans freudig mitgebrüllt. Weiter geht’s mit dem harten „Here at the End of the World“ vom Album „Ravenhead“. Der Sound ist das ganze Konzert gut bis sehr gut, die Gitarren braten schön hart aus der Anlage und die Drums knallen. Bevor die Zuschauer den Refrain mitsingen ist sowohl auf der Bühne als auch davor ordentlich Headbanging angesagt. Stark! Jetzt macht Seeb die Ansage, dass der Anlass für das Konzert ja das kürzlich erschienene neue Album „Gunmen“ sei und man dementsprechend jetzt einen neuen Song spiele. Der quasi Titeltrack „Gunman“ knallt mit orchestralem Intro, harten Gitarren und wuchtigen Drums aus den Boxen und wird euphorisch gefeiert. Die Fans geben Vollgas und singen im Refrain geschlossen mit. Weiter geht’s mit „Deaf Among the Blind“. Der schnelle Song knallt schön heavy aus den Boxen und im Refrain singt die komplette Halle mit. Zwischendurch lädt der Song wieder zum gepflegten Hauptschütteln ein. Auch „Sorrow is your Tale“ singen die Fans freudig und laut mit, was den Musikern ein Grinsen auf die Gesichter zaubert. Geiles Ding! Jetzt kündigt Seeb kurz und knackig einen weiteren „neuen Song“ an und die Band haut „Fields of Sorrow“ raus. Da der Song bereits als Single erschienen ist singen die Fans den melancholischen Text lauthals mit. Dass dieser Song zu einem Höhepunkt der Show wird liegt an der energischen Performance der Band und der Interaktion mit den Fans die den Track freudig abfeiern und vor dem letzten Refrain bereitwillig mitklatschen und mitsingen. Ohne Ansage schicken Orden Ogan „F.E.V.E.R“ hinterher und der Song wird zum absoluten Höhepunkt der Show. Die Doublebass wummert schön in den Eingeweiden und auch die Gitarren scheinen etwas lauter geworden zu sein. Die Halle steht Kopf: fliegende Haare soweit das Auge reicht, in die Luft gereckte Fäuste und Bierbecher und die wohl lautesten Fangesänge des Abends. Der Refrain ist eine absoluter Ohrwurm, der Sound ist massiv und nach den letzten Klängen bricht das Publikum in tosenden Jubel aus. Mit „The Things we believe in“ haut die Band noch einen Song vom Album „To the End“ raus bei dem die Fans den Refrain lauthals mitsingen und im Mittelteil mitklatschen. Geil! Danach ist erst mal Schluss. Es wird dunkel und die Musiker verschwinden von der Bühne. Allerdings lassen sie die Fans nicht lange warten und kommen unter freudigem Applaus für zwei Zugaben zurück. Nachdem Seebs Frage ob man denn noch einen neuen Song spielen soll euphorischen Anklang bei den Fans findet, hauen Orden Ogan „Forlorn and Forsaken“ raus. Der Song brettert mit harten Gitarren und reichlich Doublebass aus den Boxen und der hymnische Refrain wird spätestens beim zweiten Mal von der ganzen Halle mitgesungen. Nach einem geilen Soloteil von Gitarre und Schlagzeug in der Mitte des Songs hämmert das Ende richtig hart auf die Fans ein, die aus dem Haareschütteln gar nicht mehr rauskommen. Beim finalen „Mystic Symphony“ geben Orden Ogan nochmal alles und neben feinen Gitarrensolos gibt es ein cooles Drumsolo zu bestaunen. Im Refrain singen die Fans ein letztes Mal lauthals mit und das „Oh-Oh“ Mitsingspielchen geht noch lange nach Ende des Songs weiter. Unter tosendem Applaus entlassen Orden Ogan ihre Fans in die Nacht. Was für ein grandioser Abend, danke dafür.
Dominik Maier