Juli 2018

Powerwolf – The Sacrament of Sin

Powerwolf befinden sich seit Beginn ihrer Karriere auf einem steilen Erfolgskurs und mit „The Sacrament of Sin“ haben die Wölfe soeben ihr bisher stärkstes Album veröffentlicht. Das Werk ist abwechslungsreich ohne die eigenen Wurzeln und Trademarks zu verleugnen und verknüpft neue Einflüsse gekonnt mit bekannten Stärken. „Fire and Forgive“ ist ein Opener wie man ihn kennt: fetzige Rhythmen, mehrstimmige Melodien und Harmonien und Attila Dorns hymnischer Gesang. Mit „Demons are a Girl’s best Friend“ folgt der nächste, hartnäckige Ohrwurm. Dank dynamischem Aufbau und dem catchy Gesang zündet der Song sofort und wird live wohl ziemlich abgehen. „Killers with the Cross“ entpuppt sich als düsterer Midtempo-Brocken. Live wird das Teil wohl super funktionieren und kollektive Nackenschmerzen bei den Fans auslösen, denn zu diesem Song muss man einfach headbangen. „Incense & Iron“ versprüht etwas mittelalterlichen Flair, teilweise bekommt der Song auch einen dramatischen „Seemansliedcharakter“. Das alles passiert allerdings im musikalisch bekannten Rahmen und so gelingt den Wölfen der nächste Ohrwurm. Mit „Where the wild Wolves have gone“ versuchen Powerwolf sich erstmals an einer Ballade im klassischen Sinn. Und siehe da, das Stück ist rundum gelungen. Nicht nur über Kopfhörer erzeugt die Musik den einen oder anderen Schauer beim Hörer. Das folgende „Stossgebet“ wird hart gen Himmel geschickt. Die ruhigeren Strophen werden in Latein vorgetragen ehe der Refrain im Midtempo losstampft. Der Aufbau ist dramaturgisch perfekt gestaltet und steigert sich immer weiter. Stark! „Nightside of Siberia“ setzt sogar nochmal einen drauf und stampft gnadenlos nach vorn. Der Refrain zündet sofort, die catchy Melodien werden von einem wummernden Rhythmus angetrieben und die an das Hauptmotiv angelehnten Gitarrensoli fügen sich super ein. Genial! Der Höhepunkt der Scheibe folgt mit dem Titeltrack. Fetziges Tempo, virtuose Orgelklänge, variable Gitarrenharmonien und galoppierende Drums. Attilas Gesang ist gewohnt fantastisch und transportiert eine Menge Energie. „Venom of Venus“ gefällt mit seinem augenzwinkernden Text. Aber auch musikalisch geht hier ordentlich die Post ab. Melodien en masse, hymnischer Gesang, und peitschende Rhythmen. So mag man die Wölfe! „Nighttime Rebel“ fährt das Tempo etwas zurück. Anfangs steht die Orgel im Zentrum des musikalischen Geschehens ehe sie den orchestralen Sounds und einem fetten Gitarrenteppich weichen muss. Der Gesang beißt sich sofort ins Ohr, was den Song zum nächsten potenziellen Live-Kracher macht. Zum Ende hin gibt’s ein cooles Soloduell der Gitarren. Das Finale „Fist by Fist (Sacrilize or Strike)“ fetzt nochmal kräftig los. Der Song bündelt die Energie des Albums nochmal kompakter und direkter und bildet somit einen gelungen Abschluss für ein starkes Album.

Fazit:

Die Wölfe haben sich nicht ihrem bisherigen Erfolg ausgeruht. Sie sind nach wie vor hungrig und zeigen nach wie vor ihre Zähne. Mit „The Sacrament of Sin“ klingen sie vielleicht bissiger denn je. Die experimentellen Nuancen der Platte werden gekonnt in den bekannten Bandsound eingebunden und das Energie- und Spannungslevel wird konstant hochgehalten. Hier kann getrost vom bisher besten Album der Wölfe gesprochen werden.

Dominik Maier

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