Februar 2025

Mantar – Post Apocalyptic Depression

War das Vorgängeralbum ein makellos produziertes Krachmonstrum, führte es Mantar doch beinahe an den Rand des Wahnsinns und die Band schrammte knapp an der Auflösung vorbei. „Post Apocalyptic Depression“ ist nun in gewisser Weise der Befreiungsschlag aus dieser Krise. Der ausgestreckte Mittelfinger an die eigenen Zwänge. Das beginnt bereits beim Sound der Platte, die roh und dreckig scheppert, aber einem doch sofort die Locken glättet, ob ihrer direkten Kraft. Mantar kehren ihre Punkrock-Wurzeln deutlich wie seit dem Debütalbum nicht mehr nach außen, knallen dem Hörer dabei aber einen Hit nach dem anderen um die Ohren. Egal, ob Schmissiges der Marke „Rex Perverso“, oder das, mit einer todsicheren Hook versehene „Halsgericht“: Mantar verstehen es, ihren angestammten Sound zwischen Hardcore-Punk, Rock n‘ Roll-Rotz und einer kantigen ‘scheiß drauf‘-Attitüde mehr denn je in extreme Hitmusik zu verpacken. So erinnert das Riffing von „Morbid Vocation“ gar an eine dekonstruierte und auf extrem getrimmte Version des Grunge. Herrlich kaputter Lärm, der aber nie aufgesetzt wirkt. Stattdessen malen Tracks wie „Pit of Guilt“ oder „Church of Suck“ Bilder von dreckigen Industriekellerclubs, vor deren Eingangstüren Mülltonnen brennen, während drinnen eine ausrastende Meute die Hütte abreißt. Mit „Axe Death Scenario“ metzelt sich das Duo kurz vor Schluss nochmal durch hitzige Wut der extremsten Sorte, ehe „Cosmic Abortion“ als repetitiver Schleifer mit Weltklasse-Refrain und nihilistischem Charme diese dreckverkrustete Büchse der Pandora schließt.

Dominik Maier

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