Dezember 2021

Unanimated – Victory in Blood

Wenn Bands mit Legendenstatus einen neuen Anlauf wagen sind die Nörgler die „Ausverkauf“ schreien genauso schnell da wie die Fans denen es Freudentränen in die Augen treibt. Wenn aber ein Szeneschwergewicht wie Unanimated seine (erneute) Rückkehr ankündigt, dann ist die Erwartungshaltung doch ziemlich einheitlich hoch. Dabei muss sich „Victory in Blood“ den zwangsläufigen Vergleich mit dem Genre-Klassiker „Ancient God of Evil“ aus dem Jahr 1995 gefallen lassen. Aber schon der eröffnende Titeltrack tritt alle Zweifler in den Staub. Räudig und doch voller Melodie knüppeln sich Unanimated durch ihren fiesen Black-Death. Je öfter das Album am Stück läuft, desto mehr fallen die vielen packenden Melodien auf, die zwar schon immer ein wesentlicher Teil des Sounds waren, diesmal aber eher durch die Hintertür ins Stammhirn schleichen („The Devil Rides Out“). Dass die Band aber nicht nur auf pure Nostalgie setzt, sondern durchaus neue Elemente in ihren teuflischen Sound integriert zeigen die beiden akustischen Intermezzi „With a cold Embrace“ und „Chaos Ascends“, die dem Album zusätzliche Tiefe verleihen und für einen leichten Grusel-Touch sorgen. In den eigentlichen Songs geht dagegen die Post ab. Egal ob Midtempo-Stampfer wie „As The Night Takes Us“ oder Tobsuchtsanfälle wie „The Golden Dawn of Murder“, Unanimated gelingt durchweg packendes Songwriting. Mal setzt das Material mehr auf epische Atmosphäre (der famose Rausschmeißer „The Poetry of the Scarred Earth“), andere Songs wie das schleifende Monster „Demon Pact-Mysterium Tremendum“ schleichen eher lauernd voran. Gerade diese Nummer schlägt immer wieder Haken um ihre unbarmherzigen Klauen in die Trommelfelle des Hörers zu schlagen (diese Gitarrenmelodien bekommt man kaum mehr aus dem Hirn). Das Material ist von vorne bis hinten packend inszeniert und auch vor neuen Einflüssen scheut die Band nicht zurück. „Scepter of Vengance“ überrascht mit thrashigen Riffs, bekommt hinten raus aber eine eiskalte Melodik verpasst, die schwärzer nicht sein könnte und entwickelt sich damit nach und nach zu einem echten Highlight. Dass Mikael Broberg außerdem nach wie vor eine geile Stimme zwischen Wahnsinn und Charisma hat, macht „Victory in Blood“ zu einer von vorne bis hinten runden Sache und einem äußerst gelungenen Comeback-Album von Unanimated. Hoffentlich bleibt die Band diesmal länger.

Dominik Maier

2 thoughts on “Dezember 2021”

  1. Hallo …..Unanimated,Victory in Blood…….gehört….mehrmals gehört….nun bekomme ich nicht genug davon…..wahrlich ein Meisterstück in Black Death…..Danke an den Autor dieses Reviews……Rock on

    1. Hallo Rainer,
      es freut mich natürlich wenn mein Review dazu beigetragen hat dir Unanimated näher zu bringen.
      Als Empfehlung wären die anderen Alben der Band es auch absolut wert gehört zu werden.
      Vielen Dank für dein Kompliment und Rock on

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