Desaster – Kill All Idols

„Kill All Idols“ geht in seiner Punk-affinen Räudigkeit einen Schritt zurück zu den Ursprüngen der Koblenzer Speed-Blackies. Dabei klingen Desaster stets unverkennbar nach sich selbst und vereinen Thrash Metal-Raserei mit dezenter Black Metal-Melancholie, die im Outro „Idols‘ End“ ihren instrumentalen Höhepunkt erfährt. Davor wird aber gebrettert was das Zeug hält und mit der galligen War Metal-Referenz zu Beginn von „Ash Cloud Ritual“ gibt’s sogar eine echte Überraschung, ehe sich ein verschleppt-zäher Black/Thrash-Hybrid offenbart, der mit beklemmender Aura auch mal gen Doom Metal schielt. Diesen Eindruck bestätigt auch „Fathomless Victory“. Die Stimmung wirkt archaisch und die vom Groove verschleppten Gitarrenmelodien füttern den galligen Gesang mit einer rauen Atmosphäre, die sich bis zum Ende hin stetig verstärkt. In „They Are The Law“ geht der erwähnte Punk mit Sataniac und Co. durch, ehe „Stellar Remnant“ und nicht zuletzt das instrumentale Outro „Idol’s End“ Schwermut und ursprünglicher Tragik präsentieren, wie sie z.B. Bathory mit „Hammerheart“ im Herz der Szene platziert haben. Obwohl „Kill All Idols“ in seiner Gesamtheit bissiger und aggressiver klingt als sein direkter Vorgänger, leugnen Desaster ihre Liebe zu archaischem Heavy Metal auch diesmal nicht und trotz der räudigen Ausrichtung klingt das Album bissig bis ins Mark, ohne allzu stumpfes Gehämmer zu bieten. Damit stehen Desaster einmal mehr für Qualität und Klasse in Sachen Black-Thrash.
Dominik Maier