Wolves In The Throne Room – Primordial Arcana

Die Wölfe wollen’s wissen! Ihr siebtes Album springt dem Hörer nach einem kurzen, ambientösen Intro direkt ins Gesicht. Der Sound ist immer noch ein vielschichtiges Gebräu aus Wärme (die Atmosphäre), Kälte (das fiese Gekeife) und einer immer präsenten Schönheit die sich aus den naturmystischen Themen der Band ergibt. Auffallend ist diesmal, dass die Synths noch treffsicherer mit dem rasenden Schwarzwurzelsound verbunden werden und sich mit einigen genreuntypischen Instrumenten wie Hörnern und ähnlichem zu einem sehr eigenen Klangbild vermischen. Dabei ist „Primordial Arcana“ Black Metal bis ins Mark, nur eben meilenweit entfernt von Stereotypen oder dogmatischen Ansätzen (falls es die überhaupt noch gibt). Ein Song wie „Through Eternal Fields“ lebt beispielsweise von einer sehnsüchtigen Stimmung, die immer mal wieder an kalte Herbstabende erinnert, im nächsten Moment aber zu einem tosenden Sturm aufbraust, der gleichermaßen schön und gefährlich anmutet. Passend zum vielseitig interpretierbaren Artwork lässt auch die Musik diesmal noch mehr Raum für allerlei unterschwellige Stimmungsschwankungen. Von hasserfüllter Raserei wie in „Primal Chasm (Gift of Fire)“ bis zu apathisch anmutender, innerer Einkehr („Underworld Aurora“) vertonen Wolves In The Throne Room sämtliche Emotionen und Schattierungen ihres eigenen Kosmos. Der Höhepunkt kommt dann auch zum Schluss: „Masters of Rain and Storm“ macht seinem Namen alle Ehre und strahlt bei aller Wild-und Rohheit eine anmutige Schönheit, fast Erhabenheit aus wie sie eben auch ein tosender Sturm in sich vereint. Vom Zentrum ausgehend wird es immer heftiger, rabiater und gewaltiger, aber die innere Mitte ist beseelt von andächtiger Stille die gewissermaßen das stärkende Rückgrat bildet. Dieses Bild beschreibt „Primordial Arcana“ eigentlich sehr treffend.
Dominik Maier