SYSTEM OF A DOWN – Kontrolliertes Chaos

Seit Beginn ihrer Karriere Ende der 90er Jahre haben sich SYSTEM OF A DOWN zu einem der erfolgreichsten Metal-Acts der Welt gemausert. Ihre Mischung aus aus armenischer Folklore und hartem Metal trifft einen Nerv. Ihre Alben wurden in mehreren Ländern mit Gold ausgezeichnet. Und auch zehn Jahre nach ihrem bisher letzten Album füllt die Band weltweit Hallen und Stadien. In den folgenden Texten bespreche ich alle bisherigen Studioalben der Band und beschreibe meine Erfahrungen mit ihrer Musik.


  1. System of a Down (1998)

Schon das Debutalbum ist eine krude Mischung aus brutalstem Metal inklusive überirdischen Screams und Growls aber auch melodischem Gesang und allerlei genrefremder Musik. Obendrauf gibt’s dann auch noch armenische Folklore in Form von Klang und Text. Die Zuordnung zu irgendeinem Genre ist also schwierig. Die Musik klingt im positiven Sinne chaotisch (teilweise auch etwas unfertig) und unrund. Doch genau dieses Chaos macht auch den Reiz dieses ersten S.O.A.D-Albums aus. Serj Tankians und Daron Malakians Stimmen ergänzen sich in den Songs passend und oft klingt der Eine verrückter als der Andere. Auch die instrumentale Leistung ist stark, denn von fast tanzbaren Beats („Sugar“, „Peephole“) über melodische und eingängige Gitarrenmelodien (der Anfang von „Suggestions“) bis hin zu aggressiven Riffattacken („Know“) und sogar fast balladesken Klängen („Spiders“) ist alles vorhanden. Man hört der Musik den bewussten Wahnsinn zu jeder Sekunde an und mit diesem ersten Album legen SYSTEM OF A DOWN den ungeschliffenen und kantigen Grundstein für ihr weiteres musikalisches Schaffen.


  1. Toxicity (2001)

Mit ihrem zweiten Album bleiben S.O.A.D sich treu und doch ist eine gewisse Entwicklung nicht von der Hand zu weisen. Die Musik ist nicht minder verrückt als auf dem Debut, doch diesmal ist es der Band gelungen aus ihren verschiedensten Einflüssen und Ideen zusammenhängende Songs zu stricken. Im Vergleich zum Debut ist der zweistimmige Gesang der Herren Malakian und Tankian deutlich homogener. Schon der knüppelnde Einstieg „Prison Song“ vereint alle Verrücktheiten des Bandsounds von brutalem Gebrüll bis hin zu melodischen Gitarren und Sprechgesang. Auch „Needles“ stampft heftig los. Die Strophen sind eine Mischung aus Singsang und zweistimmigem Gebrüll und trotzdem ist der Song ein eingängiger (wenn auch brutaler) Ohrwurm. Dass die Musiker sich nicht mit gesellschaftskritischen Gedanken zurückhalten zeigt z.B. „Deer Dance“. Der Text ist alles andere als familienfreundlich (aber trotzdem relevant und wahr). „Jet Pilot“ beginnt als Prügelattacke, wird dann von einem kurzen, tanzbaren Beat aufgelockert nur um im Refrain wieder los zu kloppen. Serj Tankians Gesang ist dementsprechend brutal und doch eingängig. Auch „X“ spielt mit dieser Dynamik bevor mit „Chop Suey“ der nächste Ohrwurm folgt. In einem spannenden Arrangement wechselt die Band zwischen heftigen Riffs und einem Refrain der sich dermaßen unverschämt in die Ohren schmeichelt, dass die folgenden Schreie regelrecht erschrecken (vor allem beim ersten Hören über Kopfhörer). „Bounce“ klingt noch verrückter (was auch an den seltsamen Gesangseinlagen am Ende liegt) und ist trotz der Kürze unterhaltsam. „Forest“ ist ein vertrackter Brecher mit starkem Groove auf den mit „Atwa“ ein absoluter Ausnahmesong folgt. Die ruhigen Parts klingen durch den melodischen, zweistimmigen Gesang fast vertäumt bevor der heftige Refrain einem Schlag ins Gesicht gleicht. Trotz hartem Groove überrascht „Science“ mit einem orientalischen Zwischenspiel vor dem Ende. In „Shimmy“ wird’s vertrackt und (im positiven Sinne) zerfahren. Der Song bündelt in knapp zwei Minuten alle Verrücktheiten der Band und wirkt doch homogen. Mit dem Titeltrack gibt’s den nächsten Hit. Der melodische Gesang erzeugt ein ums andere mal Gänsehaut. Die ruhigen Strophen laden fast zum Träumen ein, ehe ein heftiger Refrain losbricht. Hier singt Serj Tankian fast noch ein Quäntchen intensiver als bisher. „Psycho“ schlägt in eine ähnliche Kerbe. Einige Stellen klingen fast noch melodischer (oder liegt das an den orientalischen Vibes…?) und insgesamt ist der Song etwas ruhiger. Nach dem melodischen Ende folgt mit „Aerials“ DER Über-Song des Albums. Das Stück ist zwar auch ruhiger, allerdings bleibt es vom ersten Ton an im Kopf. Der Gesang ist mit der melodischste des ganzen Albums (wobei das schwer zu sagen ist) und klingt so intensiv, dass man am Ende unweigerlich die Repeat-Taste sucht. Die Flötentöne am Ende fügen sich mit rhythmischen „Indianer-Getrommel“ und Stammesgesängen zu einem interessanten Chor der dieses fordernde Album perfekt beschließt.


  1. Steal this Album! (2002)

Nach dem erfolgreichen Vorgänger wuchten Armenia’s finest mit “Steal this Album” eine Scheibe in die Regale die überwiegend aus Überbleibseln des “Toxicity”-Songwritings besteht. Doch macht das das Album weniger gut? Ja und nein. „Toxicity“ ist ein Album auf schwindelerregend hohem Niveau und wurde nicht umsonst ein Riesenerfolg. Dementsprechend können die Reste dieses Albums wohl auch „nur“ Reste bleiben und das vorgelegte Qualitätslevel nicht halten. Doch das heißt nicht, dass „Steal this Album!“ schlecht wäre. Es wird nur an einem unverbesserlichen Vorgänger gemessen. Optisch ist der Name Programm: Einfache schwarze Schrift auf weißem Grund, kein aufwendiges Cover. Die CD sieht fast nach einer selbstbeschriebenen (Raub-) Kopie aus. Also auch irgendwie passend. Und die Musik? Der Einstieg „Chic ’n‘ Stu“ klingt noch etwas stumpf, doch mit „Innervision“ trumpft die Band dann auf. Eingängige Harmonien mit Gesang zum niederknien. Vor allem der Refrain macht den Song zu einem Ohrwurm. „Bubbels“ startet hart und schnell. Die Energie wird gehalten bis der Song plötzlich endet. „Boom“ enthält von Tankian gesprochene Strophen die von Malakians hohem Gesang untermahlt werden. Im Refrain wird’s hart bevor die Strophen fast wie eine Anklageverlesung wirken. Bleibt im Ohr hängen. „Nüguns“ glänzt mit viel Melodie und fast funkigem Rhythmus. „A.D.D (American Dream Denial)“ spielt wieder mit Kontrasten: Rhythmische Strophen werden von Serj ruhig intoniert bevor er im schnellen Refrain energisch rezitiert und angepisst shoutet. Ruhige Drums und ein melodischer Bass leiten „Mr. Jack“ ein. Der zweistimmige Gesang ist melodisch, wirkt aber teilweise etwas dissonant. Das steht dem Song aber gut zu Gesicht und passt zum aggressiven Ende, das in hysterisches Schreien ausartet. Mit „I-E-A-I-A-I-O“ gibt’s ein Rhythmus-Brett mit viel Melodie dessen Refrain im Kopf bleibt.“36“ ist 46 Sekunden Chaos (aber irgendwie cool) bevor „Pictures“ mit schnellem Bassintro beginnt. Verrückte Vocals (u.a. Tierlaute…) werden mit ordentlich Druck kombiniert. Dazu bildet der melodische „Highway Song“ einen guten Kontrast. Gesanglich (obwohl immer noch zweistimmig) steht Serjs Stimme im Vordergrund, was dem Stück eine melancholischere Stimmung verleiht. „Fuck the System“ klingt nicht schlecht doch leider sind die Lyrics etwas dürftig ausgefallen. Musikalisch wirkt der Song auch etwas (zu) lieblos dahingebolzt. Ganz anders „Ego Brain“. Hier kommt die ganze Klasse der Band zum Vorschein. Eindringliche Rhythmen kombiniert mit orientalischen Melodien. Die Härte wirkt niemals übertrieben und die Harmonien sind keinesfalls kitschig. Beide Sänger glänzen mit viel Gefühl das zugleich sehr viel Energie transportiert. Top! „Thetawaves“ kombiniert harte Rhythmen mit Sprechgesang und melodischem Refrain. In „Roulette“ wird der Hörer von den beiden Stimmen regelrecht eingelullt. Der Abschluss „Streamline“ bündelt alle Extreme des Bandsounds. Ruhige Melodien schmeicheln den Ohren, ein heftiger Refrain dessen Rhythmus Muskelzuckungen verursacht und dazu eine super Gesangsleistung. Von hohen Melodien bis zu tiefem Sprechgesang und einigen Shouts ist alles da.

Fazit: Auch wenn das Album für die Band B-Ware sein mag würden andere Musiker für dieses Qualitätsniveau beide Arme und Beine hergeben. Das ist Fakt.


      4. Mezmerize (2005)

Lässt man die Neuverwertung alten Materials auf dem direkten Vorgänger „Steal this Album!“ außen vor ist es bereits vier Jahre her seit dem (zu Recht) gefeierten „Toxicity“. Die spannende Frage ist also: Können S.O.A.D das Niveau des Vorgängers halten? Ja sie können, wenn auch mit einigen Neuerungen im Soundbild. Insgesamt fällt auf, dass Daron Malakians Gesang deutlich präsenter ist als noch auf den Vorgängeralben. Außerdem haben sich im Vergleich zu früher deutlich mehr (noch eingängigere) Melodien in den Sound eingeschlichen. Das steht den Songs allerdings gut zu Gesicht und verleiht dem Album einen noch höheren Ohrwurmcharakter. Schon das Intro „Soldier Side“ ist ein einminütiger Ohrenschmeichler. Mit „B.Y.O.B“ geht’s allerdings direkt in die Vollen: Messerscharfe Riffs, ein zwischen tanzbar und hyperaktiv pendelnder Rhythmus sowie astreine Gesangseinlagen. Besonders wenn beide Stimmen im Duett singen kommt Gänsehaut auf. Stark! Bei „Revenga“ gefällt vor allem das variable Schlagzeug. Im letzten Songdrittel wird der Beat verlangsamt was dem Gesang nochmal mehr Nachdruck verleiht. Direkt im Anschluss ballert „Cigaro“ los. Serj Tankian tobt sich stimmlich richtig aus und präsentiert eine beeindruckende Bandbreite von melodisch oder gesprochen bis zu hart und aggressiv gebrüllt. Der Text ist (sofern man in versteht, zum Glück gibt’s ein Booklet) einer der amüsantesten die man bisher von der Band kennt. Stark! Ein Highlight ist „Radio/Video“. Die Band schafft den Spagat zwischen Brutalität und Sprunghaftigkeit auf der einen Seite und Eingängigkeit und Mitsing-Potential auf der Anderen so gut wie wohl noch nie. Dazu tragen die folkloristischen Elemente und tanzbaren Beats sicher ihren Teil bei. „This Cocaine makes me feel like I’m on this Song“ ist schnell, hart und (positiv) chaotisch. Serj Tankian singt super und trotz der Schnelligkeit sehr gut verständlich. Stark! „Violent Pornography“ kombiniert danach alle Elemente des Bandsounds. Schunkel-Parts, melodischer, zweistimmiger Gesang, viele Melodien und doch heftige Rhythmen. „Question“ wandelt auf den Spuren von „Aerials“ vom „Toxicity“-Album. Klarer Gesang mit großem Refrain dessen Melodien sich unweigerlich im Hirn festsetzen. Die harten Ausbrüche zwischen den Refrains verleihen dem Song eine coole Sprunghaftigkeit. Mit „Sad Statue“ folgt ein reinrassiger Headbanger mit fantastischen Melodien. Vor allem der zweistimmige Refrain (der ein „entspannender“ Gegenpart zu den heftigen Strophen ist) bleibt sofort im Kopf. Ganz groß! Am Ende gibt’s mit „Old School Hollywood“ und „Lost in Hollywood“ gar ein Doppelgeschoss auf die Ohren. Bei ersterem wird mit elektronischen Spielereien experimentiert die (erfolgreich) in den Bandsound integriert werden. Gesanglich duellieren sich Tankians klare Höhen mit dem hysterischen Geschrei Malakians. Beim finalen „Lost in Hollywood“ singt Herr Malakian sogar (bis auf ein paar Hintergrundgesänge von Tankian) alleine. Das Ergebnis ist erstaunlich gut. Der Herr kann nicht nur brüllen sondern auch melodisch und packend singen. Somit schließt die Power-Ballade das Album super ab.

Fazit: System of a Down bleiben ihrem Sound treu und haben sich doch weiterentwickelt. Insgesamt ist „Mezmerize“ ein starkes bis sehr starkes Album geworden an dessen Niveau sich andere Vertreter experimenteller und harter Musik verdammt leicht die Zähne ausbeißen könnten.


  1. Hypnotize (2005)

Mit „Hypnotize“ steht ein halbes Jahr nach „Mezmerize“ der zweite Teil des Doppel-Albums in den Startlöchern. Und wieder: Können S.O.A.D das Niveau des Vorgängers halten? Ja, sie können, wenn auch knapp und in musikalisch anderer Ausrichtung. Mit „Attack!“ gibt’s zu Anfang die volle Breitseite. Highspeed-Raserei mit viel Groove. Beide Sänger glänzen durch packende Melodien und hysterische Schreie. Nach dieser Attacke geht’s in „Dreaming“ nicht weniger turbulent zu. Die Wechselgesänge erinnern ein wenig an „Toxicity“. Instrumental geben sich Stakkato-Riffs und ruhigere Parts die Klinke in die Hand. Mit „Kill Rock`n`Roll“ folgt das erste wirkliche Highlight der Scheibe. Hier werden alle Extreme des Bandsounds ausgereizt. Ruhiges Intro, rockige Strophen, ein eingängiger Refrain und eine tanzbare Bridge. Serj und Daron singen den durchgeknallten Text im Duett und ergänzen sich gewohnt stimmig. Der Titeltrack klingt dagegen entspannter. Gemäßigtes Tempo, keine Schreie und wärmere Gitarrensounds. Was dem Song aber nichts von seiner Klasse nimmt, im Gegenteil: Das Potential zum Ohrwurm ist vorhanden. Allerdings könnten Kritiker anführen, dass die Musik etwas gleichförmig klingt. „Stealing Society“ versprüht Rock`n`Roll-Feeling (teilweise mit punkigem Einschlag), könnte aber genau für jene Kritiker ein gefundenes Fressen sein. Das unberechenbare Element, das die Vorgängeralben auszeichnet, scheint hier leider komplett vergessen worden zu sein. „Tentative“ ist dafür genial. Die Musik pendelt zwischen hektischen Stakkato-Riffs und anklagendem (Sprech-) Gesang auf der einen Seite und einem melancholischen Refrain mit traurigen Melodien auf der anderen. Stark! In „U-Fig“ klingt das chaotische Element der Band an. Serj Tankian wechselt zwischen aggressivem Geschrei und melodischem Gesang. Stellenweise wird er von Daron unterstützt (doch der drängt sich glücklicherweise nicht zu sehr in den Vordergrund). Der nächste Hit heißt „Holy Mountains“. Erinnerungen an „Aerials“ vom Vorgänger werden wach. Balladesker Start. Warme Gitarren ertönen und zweistimmige Schreie leiten den Refrain ein. In den Strophen wird das Tempo gedrosselt, bevor das Ende heftig wird. Schneller Groove begleitet die Sänger, die abwechselnd hysterisch schreien und melodisch singen, ehe der Song langsam ausklingt. „Vicinity of Obscenity“ ist durchgeknallt. Textlich völlig zusammenhangslos wird u.a. ein Bananen-Terracotta Kuchen besungen. Serj reizt sein Spektrum voll aus, singt melodiös und brüllt verrückt. Die Strophen laden zum mitschunkeln ein bevor der Refrain Gas gibt. Sofort vernichten verzerrte Sounds die klangliche Wohlfühlzone der Strophen wieder. „She’s like Heroin“ könnte als zynisches Liebeslied durchgehen. Ruhige Strophen werden im Duett von Serj und Daron vorgetragen und in der zweiten Hälfte folgt ein wirrer „lalala“-Part. Der Refrain bündelt Melodie und Sprechgesang. Mit „Lonely Day“ folgt eine traurige Ballade bei der Daron die Leadstimme singt. Hier passt seine Stimme perfekt. Die Harmonien klingen fantastisch und der punktuelle Einsatz von Serjs Stimme erzeugt Spannung. Das Highlight hebt sich die Band bis zum Schluss auf. „Soldier Side“ schließt nicht nur das Album ab, sondern schlägt auch eine Brücke zum gleichnamigen Intro von „Mezmerize“. Melancholischer Duett-Gesang und traurige Melodien sorgen für Gänsehaut. So stimmt letztlich das traurigste Stück des Albums etwas versöhnlicher und hebt die Gesamtqualität nochmal an.

Fazit: Insgesamt ist „Hypnotize“ trotz der erwähnten Verwirrungen ein starkes Album geworden das an seinen Vorgänger anknüpfen kann. Der Gesamteindruck ist aber deutlich düsterer und melancholischer als auf den übrigen Alben. Doch gerade weil „Hypnotize/Mezmerize“ als Doppelalbum funktionieren soll ist diese Ausrichtung stimmig.

Dominik Maier


Von chaotischer Kunst und künstlerischem Chaos oder Musik als Protest

Warum SYSTEM OF A DOWN trotz (oder gerade wegen) aller Verrücktheit ernsthafte Musik schaffen und geschaffen haben

Kunst sollte etwas aussagen. Gerade wenn sich Künstler politisch engagieren bzw. Politik in ihrem Schaffen thematisieren sollten sie ihre Standpunkte und Aussagen klar darlegen. SYSTEM OF A DOWN haben das seit Beginn ihre Karriere getan. Die politische und gesellschaftliche Lage in ihrer Heimat Armenien hat von Anfang an eine wichtige Rolle in ihrer Kunst gespielt. Doch auch die Weltpolitik bzw. die Politik der Supermächte dieser Welt und der mediale Umgang damit, wurden und werden von den Musikern in ihren Texten kritisiert. So handelt beispielsweise der Song „B.Y.O.B (Abk. f. „Bring your own Bombs“) davon wie die Medien mit politischen Geschehnissen in der Welt umgehen und die Meinung und Denkweise der Bevölkerung beeinflussen. Diese Themen werden oft durch die musikalischen Kontraste der Lieder noch intensiver erlebbar. So werden in manchen Liedern harte Metalsounds mit eingängigen Singsang-Refrains kombiniert. Die so entstehenden Ohrwürmer sind einerseits „nur“ clever gemachte Musik, andererseits regen die Musiker gerade durch die Eingängigkeit mancher Songs und Texte dazu an, sich mit den Inhalten der Texte zu beschäftigen. Findet diese Auseinandersetzung statt stellt man fest, dass die politischen Standpunkte und Wahrnehmungen in den Texten ganz klar der realen Welt entspringen und vor allem bis heute relevant und zutreffend sind. Was man als Hörer mit den Botschaften der Texte macht ist immer einem selbst überlassen, aber schon die Tatsache, dass Musiker oder Künstler generell auf Missstände aufmerksam machen und fundierte Kritik an den weltpolitischen Geschehnissen üben ist wichtig, denn so werden möglicherweise andere Menschen auf Dinge in unserer Welt aufmerksam die sie sonst vielleicht niemals auf dem Schirm gehabt hätten und denken ernsthaft darüber nach. Und alleine das ist in unserer heutigen Zeit viel wert.

Dominik Maier

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