Deströyer 666 – Never Surrender

Die schnellsten waren Deströyer 666 noch nie. Diesmal hat es sechs Jahre gedauert bis „Never Surrender“ auf die Menschheit losgelassen wurde. Im Falle der Australier passt aber einmal mehr der Spruch „gut Ding will Weile haben“. Denn auch das neue Werk bietet brillant geschmiedeten Stahl in der Schnittmenge von Black- und Thrash. Was die Herren aus Down Under immer noch ein Stück weit von der Konkurrenz abhebt sind der epische Touch, (den mancher sicher als von Bathory geklaut bezeichnen würde) und die stets heroischen Refrains, die in jedem Song ausnahmslos zünden. Natürlich finden sich dem Genre entsprechend auch zuhauf geniale Gitarrenläufe und melodische Soli, für die sich andere die Hand abhacken würden (z.B. im unterschwellig mit klassischem Metal flirtenden „Mirror’s Edge“). Eine Nummer wie „Savage Rights“ kombiniert dann beide Eckpfeiler des D666-Sounds in beinahe vollkommener Perfektion. Einerseits sind da die Epik und die großen Melodien des klassischen Heavy Metal, andererseits klingt der Song ziemlich roh und, vor allem gesanglich, angriffslustiger und geifernder. Was der Musik den schwarz schimmernden Glanz verleiht, wie ihn diese Band kultiviert hat. Das grandiose „Batavia’s Graveyard“ beendet „Never Surrender“ mit majestätischer Schwere die von eindringlichen Gitarrenleads und heroischen Chören durchsetzt wird und damit die passende Atmosphäre für den Text schafft. Der beschäftigt sich mit einer der größten dokumentierten Meutereien der Seefahrtsgeschichte, bei der mindestens einhundert Menschen starben. Das abschließende Sturmpfeifen macht also in mehrerlei Hinsicht Sinn.
Dominik Maier