Juni 2018

Uada – Cult of a dying Sun

Zwei Jahre nach ihrem starken Debut besingen Uada nun den Tod der Sonne. Doch können sie das Niveau des Vorgängers halten? Das musikalische Rezept wurde glücklicherweise kaum verändert. Melodischer Black Metal mit sporadischen Death Metal Einflüssen ist geboten. Doch die Band wiederholt sich nicht. Die Songs wirken fokussierter als auf dem Vorgänger und die musikalischen Trademarks klingen noch ausgefeilter. Der Opener „The Purging Fire“ rast sofort über den Hörer hinweg. Blastbeats, melodisch kaltes Riffing und ein geiler Bass. Die Stimme hat nichts von ihrem abgefahrenen Charakter verloren. „Snakes & Vultures“ startet mit einer geilen Melodie, Doublebass setzt ein und die Strophen bleiben melodisch und intensiv. Das kalte Gekeife des Sängers wirkt beschwörend und besonders der Refrain erzeugt mit seinen Blastbeats einen Kontrast zu den Gänsehautmomenten der Strophen. Der Titeltrack beginnt mit einem langsamen Intro bevor die Drums losfetzen. Der Song überzeugt mit spannenden Rhythmuswechseln und der Gesang klingt völlig weltfremd. Dunkle Growls, fieses Gekeife, Knurren und Gekrächze alles ist vorhanden und passt immer perfekt zum jeweiligen Moment des Songs. In der Mitte gibt’s ein melodisches Gitarrensolo bevor die letzte Strophe mit Blasts und hochmelodischem Riffing endet. Das instrumentale „The Wanderer“ beginnt mit einer klaren Gitarrenmelodie, ein Piano/Synthesizer setzt ein und der dunkle Bass erklingt. Zu schamanischem Gesang und Tribal-Drums erklingt ein reduziertes aber hypnotisches Gitarrensolo. Stark! „Blood Sand Ash“ startet mit stimmungsvollem Intro und baut sich nach und nach zu einer Walze auf. Auf Single-Beats folgt Doublebass, darauf Blastbeats und immer wieder diese kalten, schneidenden Gitarren. Der vielschichtige Gesang setzt dem Ganzen die Krone auf. Heiseres Keifen, brutale Growls – die Stimme wirkt wie ein finsterer Schatten der über allem thront. Am Ende gibt’s feine, zweistimmige Gitarrenmelodien und mörderischen Groove. „Sphere (Imprisonment)“ startet als Hochgeschwindigkeitsgeschoss. Blastbeats, rasende Gitarren und diese dunkle, kranke Stimme (die stellenweise an Mayhem erinnert). Zwischendurch wird in einem Break das Tempo rausgenommen und Bass und Gitarre spielen eine eindringliche Melodie, die in das letzte Drittel des Songs übergeht. Der Groove fetzt, der Gesang ist beschwörend wie zuvor, doch diese Gitarrenmelodie…fantastisch. Kalt, unheimlich aber auch verdammt eingängig setzten sich die Klänge im Hirn fest. Nach einer weiteren Strophe brechen die Blasts plötzlich weg und ein akustisches Gitarrenintermezzo erklingt. Der fließende Übergang zu einem aggressiv stampfenden Blastbeat funktioniert gut und die vielschichtige Anordnung der Melodien von Gitarren und Piano erzeugt unweigerlich Gänsehaut. Das Finale „Mirrors“ ist ein zehnminütiger Monolith. Der Song ist klar und einfach strukturiert, doch die atmosphärischen Melodien erzeugen zusammen mit den Blastbeats eine hypnotische Sogwirkung. Der Gesang ist brutal, lässt der Musik aber genug Raum um die Dunkelheit heraufzubeschwören.

Fazit:

„Cult of a dying Sun“ kann das Niveau des Debutalbums mindestens halten-wenn nicht sogar nochmal steigern.      Uada haben ein zusammenhängendes, dramatisches Stück schwarze Kunst geschaffen das ihre Ernsthaftigkeit, Leidenschaft und Authentizität nochmal deutlicher zum Ausdruck bringt als das beim Debut der Fall war. Die Band hat bewiesen dass sie das Potenzial hat über kurz oder lang in einer Liga mit Genregrößen wie Watain oder Dissection zu spielen. Bleibt abzuwarten was die Zukunft bringt.

Dominik Maier

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